Michael Rechner, Torwarttrainer von Manuel Neuer beim Fußball-Rekordmeister FC Bayern München, sieht die deutsche Nummer 1 trotz der jüngsten Kritik für die Heim-EM gerüstet. "Manu ist topfit und top in Form, und seine mentale Stärke ist extrem. Mit Druck können nur wenige so gut umgehen wie er", sagte Rechner im Interview der "Süddeutschen Zeitung": "Manuel Neuer ist und bleibt Manuel Neuer. Da muss Deutschland sich keine Sorgen machen."
Auch Jens Lehmann, der bei der Heim-WM 2006 Stammkeeper der Nationalmannschaft war, glaubt an einen Manuel Neuer in bester Verfassung beim Turnier. "Manuel Neuer ist noch immer einer der besten Torhüter auf der Welt", sagte der 54-Jährige im Sky-Interview: "Es ist gar nicht schlecht, dass er jetzt mal Fehler gemacht hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass er bei der EM noch mal einen Fehler macht, ist sehr, sehr gering."
Beim 2:1-Sieg der DFB-Auswahl gegen Griechenland am vergangenen Freitag hatte Neuer mit einem Patzer das Gegentor verschuldet. Im torlosen Test gegen die Ukraine vier Tage zuvor hätte eine riskante Aktion des 38 Jahre alten Torhüters beinahe zur Niederlage geführt. Danach waren Zweifel laut geworden, ob Neuer bei der an diesem Freitag (21.00 Uhr/ZDF/MagentaTV) mit dem Eröffnungsspiel in München gegen Schottland beginnenden EM das deutsche Tor hüten soll.
"Diese Szene aus dem Ukraine-Spiel zeigt ja eine seiner großen Stärken: dass er eben nicht hinten stehen bleibt, sondern den Pass antizipiert und dem Ball rechtzeitig entgegenkommt", erklärte Rechner (44). Dieses Torwartspiel werde der 38-jährige Neuer "nicht mehr ändern, und das ist auch richtig so. Und die Daten zeigen, dass Manu genauso viele knifflige Situationen hinter der Abwehrkette bereinigt wie früher."
Es sei für Neuer "schon anstrengend" gewesen, sich nach der schweren Beinverletzung im Dezember 2022 zurückzukämpfen und praktisch ohne Winter- und Sommerpause durchzuarbeiten, meinte Bayerns Torwart-Trainer. Man dürfe "nicht vergessen, wo Manu herkommt, mit welcher Leidenschaft und Motivation er sich wieder herangekämpft" habe.
(dpa)