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Fußball: Nations League: Kalte Dusche für die DFB-Elf zum Neustart

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Nations League: Kalte Dusche für die DFB-Elf zum Neustart

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    Gab wie sein Bayern-Teamkollege Süle nach langer Verletzungspause sein Comeback: Leroy Sané.
    Gab wie sein Bayern-Teamkollege Süle nach langer Verletzungspause sein Comeback: Leroy Sané. Foto: Christian Charisius, dpa

    Nun also auch ein Geister-Länderspiel. Mit allem, was den großen Fußball ohne Fans so absurd erscheinen lässt: mit einem Stadionsprecher, der zwar ein „Herzlich Willkommen in Stuttgart“ schmettert, aber keine Zuschauer begrüßen kann. Mit Plastikplanen, die dort liegen, wo sonst Fans stehen würden. Mit Musik aus Lautsprecherboxen, die wen auch immer auf das Spiel einpeitschen sollen.

    Wie wichtig es aber selbst für einen finanziell bestens aufgestellten Verband wie den Deutschen Fußball-Bund ist, nach zehn Monaten Pause wieder ein Länderspiel auszutragen, hatte dessen Generalsekretär Friedrich Curtius im Vorfeld betont. Wenn die Nationalelf spiele, sei das wirtschaftlich nichts weniger als „unsere Lebensversicherung“ – selbst dann, wenn keine Fans im Stadion sind. Die längste Länderspielpause seit dem Zweiten Weltkrieg geht auch am DFB nicht spurlos vorbei.

    Sportlich gesehen ist die DFB-Auswahl in der bislang wenig geliebten Nations League mit einer Enttäuschung gestartet. Im ersten Gruppenspiel gegen Spanien führt die DFB-Elf dank eines Treffers von Timo Werner lange, bevor Gaya in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum Ausgleich traf.

    Süle und Sané gaben ihre Comebacks

    Dabei hatte Löw eine Elf mit höchst unterschiedlichen Vorzeichen aufs Feld geschickt: Atalanta-Profi Robin Gosens gab auf dem linken Flügel sein Debüt, im Tor stand nach der Verletzung von Marc-Andre ter Stegen und der Schonung Manuel Neuers Frankfurts Kevin Trapp. Niklas Süle und Leroy Sané gaben ihre Comebacks nach überstandenen Kreuzbandrissen. Für Kapitän Toni Kroos war es das erste Spiel seit dem 7. August, er war direkt aus dem Urlaub zur Nationalelf gereist. Es gab schon deutsche Mannschaften, die besser aufeinander eingestellt waren.

    Wir haben FCA-Stürmer Florian Niederlechner getroffen – und mit ihm über die kommende Bundesliga-Saison gesprochen. Hier können Sie sich die Podcast-Folge anhören:

    Das merkte man dem Wirken auf dem Platz auch an: In der deutschen Offensive wirkte vieles gefällig, vor allem wenn Sané und Timo Werner ihre Schnelligkeit ausspielen konnten. Richtig gefährlich wurde es aber selten. Abstimmungsprobleme gab es auch immer wieder in der Dreierkette, die sich aus Emre Can, Süle und Antonio Rüdiger zusammensetzte. Beinahe hätte daraus die spanische Führung resultiert: Eine missglückte Rückgabe des unsicheren Can schätzte Trapp falsch ein, der Keeper klärte aber in letzter Sekunde per Grätsche gegen Rodrigo Moreno (14.). Im Gegenzug hätte Julian Draxler beinahe die deutsche Führung erzielt, Spaniens Nummer eins David de Gea klärte aus spitzen Winkel.  Trotz eines optischen Übergewichts der DFB-Elf hatte Spanien kurz vor der Pause erneut die Chance zur Führung (44.), doch auch diesmal scheiterte Rodrigo Moreno an Trapp.

    Gosens empfiehlt sich auf der linken Seite

    Gleich der erste sauber vorgetragene Angriff der zweiten Halbzeit wurde mit dem Tor belohnt: Einen Steilpass von Gündogan brachte der agile Gosens zu Werner. Der Neu-Londoner machte noch einen Schlenker und schloss trocken zur deutschen Führung ab – 1:0 (51.). Gosens, der schon in der italienischen Liga fleißig Scorerpunktte sammelt, deutete nicht nur wegen dieser Aktion an, dass er auf dem linken DFB-Flügel eine dauerhafte Option sein könnte. Spanien ging nach dem Tor mehr Risiko, beinahe hätte Werner auf Zuspiel von Sané den zweiten Treffer erzielt (60.).

    Für den angeschlagenen Sané, der seine Leistungsstärke selbst vor dem Spiel bei „80 Prozent“ gesehen hatte, war das Spiel danach vorbei. Löw brachte Matthias Ginter, Can rückte nun ins Mittelfeld. Spanien erhöhte nun den Druck, der Schuss von Thiago aus 20 Metern verfehlte das Tor aber knapp (70.). Süle hatte nach einem Kopfball die große Chance zur Entscheidung, de Gea lenkte den Ball aus kurzer Distanz zur Ecke (78.). In den letzten Minuten belagerten die Iberer den deutschen Strafraum. Ein Kopfballtreffer von Ansu-Fati wurde wegen eines Offensivfouls von Sergio Ramos nicht gegeben (90.+2). Wenig später klingelte es doch noch: Gaya traf in der sechsten Minute der Nachspielzeit für den zweifachen Weltmeister – der dramatische Schlussakkord eines engen Spiels. Für Deutschland steht am Sonntagabend um 20.45 Uhr das nächste Gruppenspiel an. Gegner in Basel ist dann die Schweiz, die ihr erstes Spiel gegen die Ukraine mit 1:2 verloren hat.

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