Erleichtert über die geglückte Aufholjagd im Spitzenspiel bildeten die deutschen U21-Nationalspieler einen Kreis und rissen die Arme hoch.
Nach dem 3:1 (0:1) in der EM-Qualifikation gegen den größten Konkurrenten Polen trommelte Trainer Antonio Di Salvo seine Mannschaft an der Mittellinie noch einmal zusammen und richtete ein paar Worte an seine strahlenden Schützlinge.
Sie ließen sich zuvor von einem zwischenzeitlichen Rückstand nicht aus dem Konzept bringen. Vor 8559 Zuschauern in Essen erzielten Eric Martel (56. Minute), der eingewechselte Nick Woltemade (79.) und Merlin Röhl (82.) die Tore für die Nachwuchsauswahl. Ariel Mosor hatte die Gäste zunächst in Führung gebracht (24.). Deutschland zog in der Tabelle an den punktgleichen Polen vorbei. Beide Teams haben zwölf Zähler. Spitzenreiter Deutschland hat jedoch eine Partie weniger absolviert und ist auf bestem Weg Richtung EM 2025 in der Slowakei.
"Das Spiel war sehr, sehr wichtig für uns, vor allem vor eigenem Publikum. Wir sind natürlich sehr froh, dass wir es nach einer nicht so guten ersten Halbzeit gedreht haben", sagte Woltemade im Sender ProSiebenMaxx. "Die Energie war vor dem Spiel schon da, da konnten wir dann im Kreis stehen und das genießen", sagte di Salvo. Er hatte sich das schon vor der Partie von seiner Mannschaft gewünscht.
Knauff verpasst Chance zur Führung, Polen trifft
Beide Mannschaften begegneten sich von Beginn an auf Augenhöhe und lieferten sich enge Zweikämpfe. Bei Nieselregen verhinderten technische Ungenauigkeiten wie Probleme bei der Ballannahme zunächst echten Spielfluss. Es dauerte eine knappe Viertelstunde, ehe Ansgar Knauff die erste gute Torchance hatte. Dem Frankfurter fiel der Ball im Strafraum in aussichtsreicher Position vor die Füße, doch Knauff traf das Spielgerät nicht richtig und schoss dem polnischen Torwart Kacper Tobiasz genau in die Arme.
Die Gäste machten es besser. Nach einer Ecke kam der aufgerückte Verteidiger Mosor ziemlich einfach am Fünfmeterraum zum Schuss und traf zur polnischen Führung.
Das 1:0 gab der Mannschaft von Trainer Adam Majewski Sicherheit. Aus einer gut gestaffelten Defensive heraus griff sie immer wieder schnell an und stellte Deutschland damit vor Probleme. Mit etwas mehr Effizienz im Abschluss hätte Polen durchaus für eine Vorentscheidung sorgen können. Deutschland war zwar keinesfalls hoffnungslos unterlegen, auf einen Ausgleich deutete aber nur sehr wenig hin.
DFB-Team mit den größeren Kraftreserven
Das änderte sich nach der Pause. Vor allem der agile Youssoufa Moukoko kurbelte das Spiel immer wieder energisch mit Tempoläufen an und hatte entscheidenden Anteil am Ausgleich. Der Dortmunder holte einen Freistoß heraus, den er selbst in die Mauer schoss. Von dort sprang der Ball zu Martel und der U21-Kapitän traf zum 1:1.
Nachdem zunächst Polen weitere Chancen hatte, überzeugte das DFB-Team am Ende mit den größeren Kraftreserven. Woltemade und Röhl sorgten für großen Jubel bei den deutschen Fans.
(Von Thomas Eßer, dpa)