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Nationalmannschaft: Joachim Löw vor Spiel gegen Island: "Keine Rücksicht nehmen"

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Joachim Löw vor Spiel gegen Island: "Keine Rücksicht nehmen"

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    Joachim Löw fordert unter anderem eine bessere Kommunikation auf dem Platz.
    Joachim Löw fordert unter anderem eine bessere Kommunikation auf dem Platz. Foto: Federico Gambarini, dpa

    So energisch hatten Beobachter Joachim Löw schon lange nicht mehr gesehen. Der Bundestrainer wollte zwar den von Oliver Bierhoff und Manuel Neuer unisono geäußerten Eindruck eines „euphorischen“ Auftritts in den letzten Tagen nicht gelten lassen – tatsächlich aber ging Löw die erste seiner letzten Pressekonferenzen beschwingt an.

    Er könne "keine Rücksicht mehr nehmen", sagte der Mann, der im vergangenen Jahr aus eigener Sicht viel zu viel Rücksicht hat nehmen müssen. Aufgrund des zerstückelten Spielplans und möglicher Überbelastung seiner Akteure beorderte er mitunter elf Spieler auf das Feld, die dort erstmals in dieser Konstellation zusammenfanden. Vor dem Spiel am Donnerstag (20.45 Uhr, RTL) liegt das Augenmerk auf dem Schaffen einer klaren Struktur. Personell sowie taktisch.

    Joachim Löw muss gegen Island auf drei Spieler verzichten

    Verzichten muss Löw dabei auf Toni Kroos , dessen Adduktorenprobleme auch keinen Auftritt in den folgenden Spielen gegen Rumänien (Sonntag) und Nordmazedonien (kommenden Mittwoch) zulassen. Für das erste WM-Quali-Spiel gegen Island fallen zudem auch noch Robin Gosens und Niklas Süle angeschlagen aus.

    Joshua Kimmich soll noch mehr auf dem Feld kommunizieren.
    Joshua Kimmich soll noch mehr auf dem Feld kommunizieren. Foto: Tom Weller, dpa

    Besondere Aufgaben dürfte er aber sowieso eher für andere Spieler vorgesehen haben. "Ich werde einige in die Verantwortung nehmen“, kündigte Löw an. Ihm hat neben manch anderem Versäumnis auch die Kommandostruktur während der 0:6-Pleite in Spanien nicht gefallen. Die Mannschaft brauche "konkrete Anweisungen". Besonders Joshua Kimmich und Leon Goretzka dürften sich angesprochen fühlen, das Team gegen Island auch verbal zu führen. Mit Thomas Müller kickt zudem in München ein ganz passabler Offensivspieler, dessen kommunikatives Wirken auf dem Feld recht gut zur Aufforderung Löws passt. Unwahrscheinlich, dass der Bundestrainer darauf im kommenden EM-Sommer verzichtet.

    Bis zur EM will Jogi Löw nichts von etwaigen Angeboten hören

    Bevor er seine Mannschaft aber in sein letztes Turnier führt, plant der Bundestrainer, "Basics" einzustudieren – und zwar "gnadenlos". Löw mag selbst nicht enthusiastisch erscheinen, seine Wortwahl lässt aber zumindest auf einen verengten Fokus schließen. Keine Rücksicht, konkret, gnadenlos – Löw vermittelt das Bild eines Trainers, der sich mit Freude und Wucht der letzten Aufgabe seiner Amtszeit widmet. Bis dahin, bis zur EM, wolle er von seinem Berater auch "absolut gar nichts hören". Job-Angebote interessieren ihn erst nach der Europameisterschaft. Ein derart energischer Trainer ließe sich auf mancher Bank vorstellen. Das war nicht immer so.

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