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Nationalmannschaft: Flick lässt Impfpflicht für DFB-Kader offen: "Lasse das auf mich zukommen"

Nationalmannschaft

Flick lässt Impfpflicht für DFB-Kader offen: "Lasse das auf mich zukommen"

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    Muss gegen Liechtenstein und Armenien auf zahlreiche Spieler verzichten: Bundestrainer Hansi Flick.
    Muss gegen Liechtenstein und Armenien auf zahlreiche Spieler verzichten: Bundestrainer Hansi Flick. Foto: Swen Pförtner, dpa

    Am liebsten hätte Bundestrainer Hansi Flick wohl nur über die sportliche Vorbereitung auf das Länderspiel gegen Liechtenstein (Donnerstag, 20.45 Uhr, RTL) gesprochen und bat zwischenzeitlich auch darum, doch jetzt bitteschön nur sportliche Fragen zu stellen. Die Partie gegen den Fußball-Zwerg wird aber nahezu völlig von der Diskussion über den Corona-Fall bei Nationalspieler Niklas Süle und der anschließenden Quarantäne von insgesamt fünf Spielern überdeckt.

    Corona hat für den DFB eben auch eine sportliche Relevanz bekommen. Denn die Personalsorgen haben sich für Flick noch weiter vergrößert, wie er auf der Pressekonferenz vor der Partie sagte: "Julian Draxler musste uns verlassen. Es tut mir wirklich leid für ihn, er hat eine muskuläre Verletzung." Nach dem Ausfall des geimpften, aber erkrankten Süle hatten bereits auch die Bayern-Spieler Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Jamal Musiala sowie Salzburgs Karim Adeyemi abreisen müssen. Florian Wirtz und Keven Schlotterbeck hatten verletzungsbedingt passen müssen. Neben den beiden Wolfsburgern Ridle Baku und Maximilian Arnold waren der Leverkusener Jonathan Tah und Kevin Volland von der AS Monaco nachnominiert worden.

    Erneut fünf Spieler in Quarantäne - das soll es nicht mehr geben

    Dass künftig nur noch geimpfte Spieler nominiert werden um ähnliche Umbaumaßnahmen im Kader zu verhindern - darauf wollte sich Flick sich zwar nicht festlegen lassen, schloss aber einen solchen Schritt auch nicht aus: "Ich lasse das auf mich zukommen und mache mir da meine Gedanken nach dem Lehrgang. Jetzt konzentrieren wir uns auf das Sportliche." Einen ähnlichen kurzfristigen Aderlass will er jedenfalls nicht mehr haben: "Dass wir fünf Spieler nach Hause schicken müssen wegen Corona - da würde ich mir wünschen, dass es sowas nicht mehr gibt."

    Über ungeimpfte Spieler wie Joshua Kimmich sagte Flick: "Man darf die Leute, die sich nicht impfen lassen, nicht verurteilen. Aber für mich ist auch klar: Eine Impfung ist der einzige Weg aus der Pandemie. Ich würde mir wünschen, dass alle Spieler geimpft sind." Generell sehe man sich beim DFB in der Verantwortung, für die bestmögliche Gesundheit der Spieler zu sorgen. Der kaum verborgene Unterton Flicks: Auch von den Spielern erwartet der DFB, auf ihre Gesundheit zu achten.

    Flick will mit den ungeimpften Spielern ein Gespräch führen

    Sich ausgiebig mit den ungeimpften Spielern über die Gründe für ihre Haltung auszutauschen - dafür gab es für Flick bislang noch keine Zeit. "Ich habe kurz mit ihnen gesprochen, aber in der Eile bleib dafür wenig Zeit. Ich werde das aber nachholen."

    Thomas Müller äußerte sich auf der Pressekonferenz auch über seine Kollegen, die wegen der Corona-Infektion abreisen mussten, zurückhaltend: "Das ist der aktuelle Status quo, dem müssen wir uns anpassen." Einen neuen Stand zur Impfdebatte wollte er sich nicht äußern. "Bei der moralisch-ethischen Grenzen ist es nicht so, dass man es nur an Fakten festmachen kann. So versuchen wir mit der Situation umzugehen."

    Sportlich sieht Müller die Nationalelf trotz der vielen Ausfälle gut aufgestellt: "Wenn man sieht, wen wir nachnominieren können, ist das auch eine Stärke." Mitleid mit seinem Mitspieler Joshua Kimmich hat er nicht: "Man kann über vieles diskutieren, aber das Setting war allen klar. Deshalb war das auch keine Überraschung."

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