Es sei die richtige Entscheidung an Löw festzuhalten, sagte Effenberg dem Internetportal "Sport1" und fügte hinzu: "Im Endeffekt standen da Spieler auf dem Platz, die sehr wohl eine gewisse Qualität und zum Teil auch große Erfahrung haben. Und wenn diese Jungs das nicht abrufen, muss man auch mal mit dem Finger auf sie zeigen und nicht nur auf Jogi Löw."
Insbesondere Toni Kroos habe gezeigt, dass er kein Führungsspieler sei. Es sei klar zu erkennen gewesen, "dass Joshua Kimmich der wahre und richtige Leader dieser Mannschaft ist", sagte Effenberg. Kroos sei nicht der Typ, um verbal als Führungsspieler aufzutreten.
Scholl monierte, dass der Bundestrainer das ausbaden müsse, was in der Trainerausbildung und im Nachwuchs falsch laufe. "Das hat nichts mit Löw zu tun, er kann eine Fehlentwicklung nicht an wenigen Tagen auffangen. Die neue Generation sind noch keine Gewinner", sagte Scholl der "Bild"-Zeitung.
Die aussortierten Weltmeister Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller könnten da auch nichts mehr retten. "Es geht um die Ausbildung der neuen Generation", sagte Scholl. Ähnlich sieht es Effenberg: "Jogi Löw hat jetzt die Chance, personell Konsequenzen zu ziehen und das muss er auch tun. In meinen Augen nicht mit Boateng, nicht mit Hummels, nicht mit Müller, sondern mit den Spielern, die er jetzt zur Verfügung hat."
Auch Leipzig-Coach Nagelsmann plädierte im Umgang mit dem DFB-Team und Löw für mehr Geduld. "Ich glaube, das letzte positive Wort über die Nationalmannschaft habe ich 2014 gelesen", sagte er udn ergänzte: "Wir sollten mit dem Prunkstück des deutschen Fußballs menschlicher umgehen. Man sollte alles neutraler und fußballspezifischer äußern und nicht mit der abwertenden Wortwahl von Experten und auch den Medien." Man tue gut daran, der jungen Mannschaft mehr Ruhe und Zeit zu lassen.
Was beim 0:6 der deutschen Mannschaft in Spanien passiert ist, konnte Nagelsmann aufgrund der 0:5-Niederlage bei Manchester United Ende Oktober in der Champions League nachvollziehen. "Ich habe ein wenig gelitten, weil ich in Manchester etwas Ähnliches erlebt habe", sagte der 33-Jährige. "Dem Gegner gelang alles. Man muss aber auch sagen, dass Deutschland defensiv nicht allzu viel Druck gemacht hat."
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