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Mats Hummels - Wie er der Nationalmannschaft helfen will

Nationalelf

Wie Rückkehrer Mats Hummels der Nationalmannschaft helfen will

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    Mats Hummels ist im EM-Trainingscamp ehrgeizig.
    Mats Hummels ist im EM-Trainingscamp ehrgeizig. Foto: Christian Charisius, dpa

    Es ist die Präsenz, der selbstbewusste Auftritt, die für diesen Spieler sprechen. Und in Seefeld unterstreicht, dass es für den Bundestrainer keine andere Möglichkeit gab, als diesen Mats Hummels neben Thomas Müller zurück in die Fußball-Nationalmannschaft zu holen. Weil sie da hingehören. Der eine ist so alternativlos wie der andere. Und deshalb ist es nur konsequent von der Medienabteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), diese beiden Weltmeister von Rio de Janeiro frühzeitig der Journalistenrunde zu präsentieren.

    „Ich war auf der Anreise nach Österreich fast ein wenig nervös und aufgeregt. Ich habe mich gefreut, die Gesichter wiederzusehen, ich habe dem ersten Tag in Seefeld entgegengefiebert“, sagt Mats Hummels. Was ein wenig wie Koketterie wirkt bei einem so erfahrenen Profi wie ihm, stellt sich auf Nachfragen dann doch als überaus zielgerichtete Erwartung heraus. Es noch einmal wissen zu wollen, noch mal anzugreifen und zu zeigen, dass man dazugehört. Mats Hummels und Thomas Müller, sie wollen bei Joachim Löw nicht die Hackordnung umwerfen, „wir wollen Unterstützung sein“ auf dem Weg zu den Zielen. In Richtung Wiedergutmachung für das Desaster von Russland 2018. Es ist immer wieder die Rede davon, wie fokussiert das Team ist, wie fokussiert der Bundestrainer auf seiner letzten Titelmission. Das unterstreicht am Montag auch Torwarttrainer Andreas Köpke, alles sprüht vor Energie, „wir wissen alle, dass wir richtig Druck haben“.

    Hummels und Müller wollen in der Startelf stehen

    In Seefeld, das wird jeden Tag deutlich, ist mit Händen greifbar, dass da eine Mannschaft zusammengekommen ist, die es wissen will. „Ich habe das Gefühl, dass wir im Training an den richtigen Stellschrauben drehen, wir brauchen die Gewinnermentalität zurück, die Leistungsbereitschaft in jedem Training“, sagt Hummels. Er kennt alle, die einen besser als die anderen, aber er nimmt wahr, dass sich etwas geändert hat, seit sich Joachim Löw für diesen Kader für die Europameisterschaft entschieden hat. Hummels und Müller lassen keine Ausreden zu. Jeder hat sich für das gemeinsame Ziel zu engagieren. Hummels nennt die beiden Testspiele gegen Dänemark in Innsbruck und Lettland in Düsseldorf „extrem wichtig, wir wollen schon gegen Dänemark spielen wie wir im Turnier auftreten wollen“.

    Antonio Rüdiger (links) feierte den Sieg in der Champions League.
    Antonio Rüdiger (links) feierte den Sieg in der Champions League. Foto: Manu Fernandez, dpa

    Klar, dass Hummels damit rechnet, in der Startformation zu stehen. Wie auch Thomas Müller. Auch, wenn Hummels sagt: „Wir haben genügend gute Innenverteidiger im Kader.“ Antonio Rüdiger nennt dieser Mann nicht nur wegen des Erfolges im Finale der Champions League mit dem FC Chelsea „einen Verteidiger, der durchaus das Prädikat Weltklasse verdient, er ist ein Spieler, neben dem man gerne spielt“.

    Hummels als Wortführer: So will er der Nationalmannschaft helfen

    Vermutlich werden die beiden auch die Innenverteidigung bei diesem Turnier bilden. Hummels sagt: „Ich will mich sportlich und als Typ einbringen, ich hoffe, meine Rolle bei diesem Turnier einnehmen zu können.“ Hummels ist 32 Jahre alt, erfahren, einer, der eine Mannschaft führen kann, wie er das beim FC Bayern getan hat und aktuell bei Borussia Dortmund wieder tut. Schon zwei Wochen vor der Nominierung hat Hummels gewusst, dass er berufen wird. Das mit der Nationalmannschaft war nie richtig erledigt, obwohl es „im letzten Jahr wehgetan hat, dass wir drei nicht mehr dabei waren“. Jerome Boateng bezieht Hummels ausdrücklich ein. Mit dem Bundestrainer habe „es aber nie ein ernsthaftes Problem gegeben“, sagt Hummels.

    Wurde von Joachim Löw nicht berücksichtigt: Jérôme Boateng.
    Wurde von Joachim Löw nicht berücksichtigt: Jérôme Boateng. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Jetzt geht es nur um dieses Turnier, alles andere scheint ausgeblendet. So nimmt man die Nationalmannschaft im Trainingslager wahr. Der Mann ruht in sich selbst, er strahlt die Ernsthaftigkeit aus, die man braucht, wenn man große Ziele verfolgt. Hummels verfügt aber inzwischen auch über die notwendige Lockerheit, um mit Stresssituationen besser umgehen zu können als andere. „Die Selbstironie wächst im Laufe der Karriere. Man bekommt eine gewisse Lockerheit, um mit eigenen Fehlern umzugehen. Man ist nicht mehr nur mit sich selbst beschäftigt.“ Hat Thomas Müller ähnlich beschrieben. Die beiden können die Säulen sein, an der sich diese Mannschaft aufrichtet. Wenn es Phasen gibt, in denen die Dinge nicht optimal laufen.

    Hummels sieht sich als „Wortführer, als jemand, der aus sich herauskommt, wenn es nicht läuft“. Das wird notwendig sein, weil es im Turnier keine Aufwärmrunden gibt, sondern der Weltmeister Frankreich der erste Gegner ist. „Diese Mannschaft hat offensiv wie defensiv höchste Qualität, das ist eine Herausforderung, die nicht ein Spieler, sondern nur eine funktionierende Mannschaft in den Griff bekommen kann“. Hummels sieht sich defensiv als der Herrscher des Raumes. Die Anmerkung, dass er für extreme Anforderungen auf höchstem internationalen Niveau zu langsam sei, kontert der Dortmunder mit der Bemerkung: „Die Frage, ob ich zu langsam bin, stelle ich mir, seit ich 17 bin.“

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