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Länderspiel Deutschland - Österreich: Munteres Torfestival

Länderspiel Deutschland - Österreich

Munteres Torfestival

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    Miroslav Klose (r) war beim Treffer zum 1:0 noch dran. dpa
    Miroslav Klose (r) war beim Treffer zum 1:0 noch dran. dpa

    8 Spiele – 8 Siege: Damit hat sich Deutschland als Erster der 16 Teilnehmer an der Fußball-EM in Polen und der Ukraine qualifiziert. Österreich dagegen wird nächstes Jahr fehlen. Auch nach 25 Jahren vergeblicher Anläufe bleiben Austrias Fußballsöhne in Begegnungen mit der deutschen Nationalelf sieglos. So weit wie gestern waren sie allerdings schon lange nicht mehr von einem Triumph entfernt. 6:2 (3:1) bezwang die Mannschaft von Joachim Löw in Gelsenkirchen die Österreicher. Ein Ergebnis, das nur ansatzweise den Abstand zwischen

    Bei allem Selbstbewusstsein, mit dem Löw & Co. angetreten waren, so einfach hatten sie sich die Aufgabe sicher nicht vorgestellt. Nach einer halben Stunde war die Partie gegen eine vor allem anfangs desolate Gästemannschaft entschieden. Österreichs Trainer Dietmar Constantini, der für eine Fortsetzung seiner Amtszeit dringend ein Erfolgserlebnis gebraucht hätte, steht nun vor der Entlassung.

    Joachim Löw hatte, etwas überraschend, auf seinen Abwehrchef verzichtet. Per Mertesacker war die Woche über stark von seinem Wechsel zum FC Arsenal eingenommen gewesen, wovon Mats Hummels profitierte, der Mertesackers Posten übernahm.

    Die Österreicher waren mit einer gut bestückten Bundesliga-Auswahl in die Veltins-Arena gekommen. Immerhin sieben Akteure der Starformation verdienen ihr Geld in Deutschland. Man kannte sich also, wovon anfangs vor allem die Gastgeber profitierten, die eine frühe Entscheidung suchten. Der Vize-Europameister begann druckvoll, so wie es der Bundestrainer angekündigt hat. Der schwarz-weiße Vorwärtsdrang überforderte die Gäste. Die Österreicher verharrten ängstlich in ihrer Hälfte, darauf bedacht, den Schaden gering zu halten.

    Wer war der Torschütze:

    Özil oder Klose?

    Das funktionierte genau sieben Minuten, dann landete Schweinsteigers abgewehrte Flanke beim an der Strafraumlinie postierten Özil, der den Ball mit der Ruhe und Präzision eines Ausnahmefußballers volley Richtung äußerste österreichische Torecke schoss. Bedauerlich für Özil, dass der Treffer Klose zugeschrieben wurde, der den Ball noch berührt haben soll. Klose ging jubelnd in die Knie, womit er möglicherweise  eine falsche Fährte legte.

    Aber Özil entschädigte sich selbst. Das 2:0 (23.) gehörte ihm ohne jeglichen Zweifel ganz allein. Es war ein Sololauf, in den kein Kollege und erst recht kein Österreicher noch ein Bein hineinzuhalten vermochte. Die  Gäste,  bei  denen anfangs nur FC-Bayern-Talent Alaba Normalform erreichte, waren konsterniert.

    Und es kam noch schlimmer. Als Podolski einen Kombinationswirbel mit Unterstützung von Österreichs Torhüter Gratzei zum 3:0 abschloss (28.), zweifelte keiner in der ausverkauften Veltins-Arena mehr am deutschen Erfolg. Daran änderte auch das Anschlusstor des Bremers Arnautovic nichts. Trainer  Constantini hatte den nach zahlreichen Eskapaden verbannten Stürmer in Gnaden wieder aufgenommen.

    Die 53 300 Zuschauer, die von Beginn an deutliches Vergnügen an der Partie geäußert hatten, kamen auch nach dem Wechsel auf ihre Kosten. Zunächst krönte Özil seinen überragenden Auftritt mit dem 4:1 (47.) – ein Treffer, der allerdings wieder zur Hälfte Gratzei gebührt –, dann bediente Arnautovic seinen Bundesliga-Kollegen Harnik (51.), der auf 4:2 verkürzte. Österreich schien mit dem Ergebnis zufrieden zu sein, Deutschland nicht.

    Die Deutschen stürmten, als stünde die Qualifikation noch auf der Kippe, während die Österreicher verteidigten, als hätten sie das Ticket bereits in der Tasche. Nichts davon. Die eingewechselten Schürrle und Götze trafen zum 6:2-Endstand.

    Die Alpenkicker sind endgültig draußen – und mit ihnen wohl bald auch ihr Trainer Constantini. Deutschland dagegen bestreitet am kommenden Dienstag in Danzig ein Testspiel gegen Polen – EM-Atmosphäre schnuppern.

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