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Fußball: Ridle Baku: Vom Rastplatz in die Nationalmannschaft

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Ridle Baku: Vom Rastplatz in die Nationalmannschaft

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    Ridle Baku könnte am Donnerstag in der Startformation stehen.
    Ridle Baku könnte am Donnerstag in der Startformation stehen. Foto: Tom Weller, dpa

    Ridle Baku darf sich geehrt fühlen. Er ist zwar nur als Nummer drei an der Reihe, – vor ihm hatten auf diesem Platz Marco Reus und Ilkay Gündogan gesessen – für einen 23-Jährigen aber ist alleine die Teilnahme schon nicht ganz schlecht. Zwei Tage vor dem WM-Qualifikationsspiel am Donnerstagabend in St. Gallen gegen Liechtenstein schickten ihn die Verantwortlichen der Nationalmannschaft in die Pressekonferenz. Die Teilnehmer daran wählt die Öffentlichkeitsabteilung des DFB nicht willkürlich aus. Es muss schon Sinn ergeben und das Interesse groß sein. Bei Baku ist es das zweifelsfrei.

    Weil der 23-Jährige beim VfL Wolfsburg eine starke Saison gespielt hat. Weil er schon einmal im Aufgebot der A-Nationalmannschaft stand, dann aber zurück zur U21 geschickt wurde. Und weil er eben mit dieser Nachwuchs-Auswahl in diesem Sommer den EM-Titel gewonnen hat, während die A-Elf bei ihrer EM versagt hatte. Baku ist ein Versprechen an die Zukunft. So wie die übrigen vier Akteure, die der neue Bundestrainer Hansi Flick von der U21 in seinen Kader hochgezogen hat.

    Baku kann auf der Seite für Wirbel sorgen

    Baku ist ein selbstbewusster Spieler. Seine Stimme gerät nicht ins Stocken, während er auf die Fragen bei der Pressekonferenz antwortet. Er erledigt auch diesen Job routiniert wie ein Bäcker, der seine tausendste Brezel in den Ofen schiebt. Dabei ist die A-Nationalmannschaft alles andere als Routine für ihn, bislang hat er erst ein Länderspiel in seinem Lebenslauf stehen. Vor der EM hatte ihn Joachim Löw aussortiert. Nicht wenige Beobachter sehen das als Fehlentscheidung. Baku kann auf der rechten Seite für Stabilität und Wirbel sorgen. Er kann verteidigen, aber auch offensiv spielen. Es kann gut sein, dass der neue Bundestrainer Hansi Flick bei seinem Debütspiel gleich auf den 23-Jährigen setzt.

    Fühlt sich in Wolfsburg wohl: Ridle Baku (links).
    Fühlt sich in Wolfsburg wohl: Ridle Baku (links). Foto: Swen Pförtner, dpa

    Die Alternativen heißen Lukas Klostermann (RB Leipzig) und Thilo Kehrer (Paris St. Germain). Verstecken muss sich Baku da nicht. Sein Bundesliga-Debüt fand unter kuriosen Bedingungen statt. Eigentlich sollte Baku am 29. April 2018 für die zweite Mannschaft des FSV Mainz 05 spielen. Da die Bundesliga-Elf aber personelle Probleme hatte, sollte Baku aushelfen. Er war allerdings schon mit der Reserve auf dem Weg zum Spiel nach Freiburg. An der Raststätte bei Bruchsal stieg er aus dem Bus und wurde von Teammanager Darius Salbert mit dem Auto abgeholt. Es ging zurück nach Mainz, die Partie gegen Leipzig wartete. Zunächst wollte bei Baku wenig klappen, am Ende aber erzielte er den Treffer zum 3:0.

    Bakus Wechsel nach Wolfsburg war goldrichtig

    „Von der Raststätte in die Nationalmannschaft – da können sich einige junge Spieler ein Beispiel nehmen“, sagte er am Dienstag. Seit seinem Wechsel zum VfL Wolfsburg ging es für ihn bergauf „Der Wechsel war zu 100 Prozent richtig“, sagte er. Beim VfL hat er viel Offensivdrang. Diese Freiheiten nehme er sich, sagt er. Sein Vater Lutumba spielte in den 1990er-Jahren für den FSV Mainz 05 – damals zusammen mit Jürgen Klopp. Er hat die Zwillinge Bote und Makana.

    Beide sind Profifußballer. Und beide haben schon früh ihre Spitznamen. Makana wird zu Rudi, Bote zu Ridle – in Anlehnung an ihre Vorbilder

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