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EM-Qualifikation: Auch Belgien kann die deutsche Rekordjagd nicht stoppen

EM-Qualifikation

Auch Belgien kann die deutsche Rekordjagd nicht stoppen

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    Auch Belgien kann die deutsche Rekordjagd nicht stoppen
    Auch Belgien kann die deutsche Rekordjagd nicht stoppen Foto: dpa

    Eine effiziente Leistung mit wohl dosierten Glanzpunkten hat der deutschen Nationalmannschaft einen neuen Rekord beschert. Das DFB-Team holte sich im aus deutscher Sicht eigentlich bedeutungslosen zehnten Gruppenspiel der EM-Qualifikation den zehnten Sieg. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw besiegte Belgien mit 3:1. Während das DFB-Team sein Ticket für die EM in Polen und der Ukraine im kommenden Jahr bereits vor dem Spiel sicher hatte, ist

    Mesut Özil (30.) mit einem traumhaften Distanzschuss und Andre Schürrle (33.) mit einem brillanten Kontertor hatten die Weichen in der ersten Halbzeit innerhalb weniger Minuten auf Sieg gestellt. Der starke Mario Gomez (48.) erhöhte kurz nach dem Wechsel auf 3:0. Weil Deutschland danach kaum mehr etwas anbrennen ließ, konnte Marouane Fellaini nur noch verkürzen (86.).

    Rotation bricht Spielfluss nicht

    Aus deutscher Sicht verfestigte sich erneut der Eindruck, dass Joachim Löw derzeit offenbar einsetzen kann, wen er will, ohne den Spielfluss seines Teams abzuwürgen. Im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen die Türkei hatte der Bundestrainer gleich auf fünf Positionen umstellen müssen: Bastian Schweinsteiger (Bluterguss am Knie), Jerome Boateng und Lukas Podolski (beide muskuläre Probleme) hatten kurzfristig passen müssen. Weil Mario Götze bereits abgereist war und Holger Badstuber eine Auszeit erhielt, rückten Benedikt Höwedes und Mats Hummels in die Viererkette,  Mesut Özil, Toni Kroos und André Schürrle ins Mittelfeld.

    Neben Gomez konnte vor allem das Trio Kroos, Khedira und Özil überzeugen. Andre Schürrle empfahl sich mit seinem Tor erneut als nachhaltige Alternative zu Lukas Podolski. Ilkay Gündogan (84., für Philipp Lahm) feierte sein Debüt in der Nationalmannschaft.

    Belgien erwischt den besseren Start

    Dabei hatte Belgien eigentlich den deutlich besseren Start erwischt. Philipp Lahm und Co. hatte zu beginn sichtliche Schwierigkeiten mit dem aggressiven Spiel des bis dato Gruppenzweiten, der mehr Spielanteile, wenn auch keine klaren Torchencen hatten. Stellvertretend für das deutsche Spiel war Mesut Özil, dem fast immer mindestens ein Gegenspieler auf den Füßen stand. Die deutsche Kreativzentrale hatte in der Anfangsphase fast nie Raum, seine technischen und Spielmacher-Fähigkeiten zu entfalten.

    Bis zur ersten großen Chance des Spiels mussten die knapp 49.000 Zuschauer in der Düsseldorfer esprit-Arena exakt eine halbe Stunde meist zerfahrenes Spiel überstehen. Mario Gomez profitierte von einem Ausrutscher des Ex-Hamburgers Vincent Kompany, scheiterte jedoch frei vor dem Tor am belgischen Schlussmann Simon Mignolet. So war es erst die anschließende Ecke, die zum ersten Tor führte: Sami Khedira legte zurück auf Özil, der die Madrilener Kombination aus rund 20 Metern mit einer knallharten Direktabnahme unter die Latte abschloss.

    In der Abwehr nicht immer sattelfest

    In der Abwehr machte die Nationalelf zwar auch nach der Führung nicht immer einen sattelfesten Eindruck, die Mannschaft von Jogi Löw spielte jedoch wie schon in den Vorwochen eiskalt ihre neue Stärke aus: Nach einer Ecke für Belgien folgte ein blitzschnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff. Torwart Manuel Neuer leitete den Bilderbuchkonter mit einer Faustabwehr ein, Mario Gomez bediente Andre Schürrle auf Höhe der Mittellinie mit einem perfekt getimten Steilpass, den der Leverkusener mit einem abgezockten Lupfer über Mignolet abschloss.

    Belgien vergab kurz vor der Pause nach einer Ecke seine Möglichkeit zum Anschluss -  Höwedes fälschte einen Distanzschuss von Jan Vertonghen nur knapp am Tor vorbei ins Aus (42.) ab - Mario Gomez seine zum 3:0 (45.) nur wenig später, als er erneut freistehend an Mignolet scheiterte.

    Nach der Pause kam jedoch auch der Bayern-Stürmer zu seinem Tor. Özil legte am Strafraum auf Gomez ab, der verwandelte flach und trocken ins rechte Eck. Belgien steckte jedoch nicht auf. Im Gegenteil: Der in der Pause engewechselte Romelu Lukaku sorgte für mehr Bewegung im Offensivspiel, in der 68. Minute parierte der ansonsten wenig geforderte Neuer einen Flachschuss des belgischen Sturmtanks.

    Beim 1:3-Anschlusstreffer durch Fellaini (86.) nach einer Ecke sah der Nationaltorwart allerdings nicht besonders gut aus. Mehr Schaden, als dass das DFB-Team auch im neunten Spiel in Serie nicht ohne Gegentor blieb, richtete der Treffer allerdings nicht  mehr an.

    Statistik zum Spiel:

    Deutschland: Neuer (Bayern München/25 Jahre/24 Länderspiele) - Höwedes (FC Schalke 04/23/5), Mertesacker (FC Arsenal/27/78), Hummels (Borussia Dortmund/22/10), Lahm (

    Belgien: Mignolet (AFC Sunderland/23/8) - Ciman (Standard Lüttich/26/8), Kompany (Manchester City/25/44), Vertonghen (Ajax Amsterdam/24/34), Lombaerts (Zenit St. Petersburg/26/18) - Simons (1. FC Nürnberg/34/88) - Dembélé (FC Fulham/24/35 - 64. Mertens/PSV Eindhoven/24/7), Fellaini (FC Everton/23/30), Witsel (Benfica Lissabon/22/24), Hazard (OSC Lille/20/24) - Ogunjimi (KRC Genk/23/7 - 46. Lukalu/FC Chelsea/18/13)

    Schiedsrichter: Moen (Norwegen)

    Zuschauer: 48 483

    Tore: 1:0 Özil (30.), 2:0 Schürrle (33.), 3:0 Gomez (48.), 3:1 Fellaini (86.)

    Gelbe Karten: Khedira / Witsel

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