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Sambia gewinnt Afrika-Cup: Afrikas Fußball holt gewaltig auf

Sambia gewinnt Afrika-Cup

Afrikas Fußball holt gewaltig auf

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    Christopher Katongo hat mit Sambia den Africa-Cup geholt.
    Christopher Katongo hat mit Sambia den Africa-Cup geholt. Foto: dpa

    Was haben Cottbus, die Stadt in der Lausitz, und Libreville, die Hauptstadt Gabuns, gemeinsam? Die Fußballarenen in beiden Orten besitzen den gleichen Namen: Stadion der Freundschaft. Doch während die Fans im Osten des Landes derzeit nur Zweitligakost serviert bekommen, blickte die Fußballwelt in den vergangenen drei Wochen interessiert nach Äquatorialguinea und Gabun. Dort traf sich Afrikas Elite um ihren Meister zu ermitteln.

    Es waren schon beeindruckende und gleichzeitig faszinierende Bilder, die am späten Sonntagabend vom Finale dieses kontinentalen Wettbewerbs rund um den Globus gingen. Aufnahmen, wie man sie in europäischen Stadien so nicht sieht, und die eindrucksvoll zeigten, welche Rolle der Fußball bei den Afrikanern spielt. Er ist mehr als ein Spiel, ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Dabei sind die Kicker in Afrika ab und an von allen guten Geistern verlassen. Hexerei und Voodoo-Rituale gehören immer noch dazu.

    Zurück zum Afrika-Cup. Der Meister dieses Wettbewerbs wurde im Finale zwischen der Elfenbeinküste und dem Team Sambias im Elfmeterschießen ermittelt. Die Nerven aller Beteiligten waren nach torlosen 120 Minuten fast bis zum Zerreißen gespannt. Die Spieler beider Teams lösten die Dramatik auf ihre eigene Weise. Sie sangen, beteten kniend auf dem Rasen, flehten für den Sieg den Himmel an. Am Ende hatte der krasse Außenseiter den besseren Draht zum Fußballgott und entschied das Penaltyschießen mit 8:7 zu seinen Gunsten. Eine Sensation.

    Technische Feinheiten und Spielfreude dominierten

    Und eines jener Fußballmärchen, wie es sie nur ganz selten gibt, vergleichbar mit dem Sieg Griechenlands bei der EM 2004. Für Sambia machte das Schicksal wieder etwas gut. Denn der größte sportliche Triumph des Landes kam ausgerechnet an jenem Ort zustande, an dem 1993 die Nationalmannschaft des Landes auf dem Weg zu einem Spiel im Senegal abstürzte.

    Dass die Afrikaner mittlerweile große Turniere veranstalten können, haben sie 2010 bei der Weltmeisterschaft in Südafrika bewiesen. Natürlich lief in den vergangenen Wochen nicht alles wie am Schnürchen. Besucher klagten über Verkehrsprobleme und manchmal fiel der Strom aus. Doch das Niveau war gut, nach Jahren sturer Defensivtaktik dominierten technische Feinheiten und Spielfreude.

    Aber wann kommt der erste Weltmeister aus Afrika? Die Talente sind zuhauf vorhanden, in vielen Ländern entstehen Nachwuchs-Akademien nach europäischem Muster. Ein Erdteil holt gewaltig auf.

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