Startelf-Debüt für Nuri Sahin, Tor von Mesut Özil, 45-Minuten-Einsatz von Hamit Altintop und Verschnaufpause für Sami Khedira. So lautet das Fazit der Ex-Bundesligaspieler nach dem 6:2-Sieg Real Madrids im Champions-League-Spiel gegen Dinamo Zagreb. Und obwohl Trainer Jose Mourinho neben Khedira auch noch auf die Stammspieler Iker Casillas, Pepe und die Tormaschine Cristiano Ronaldo verzichtete, entwickelte sich die Partie zu einem der entspanntesten Europapokal-Abende für den Portugiesen.
"Man hat eine hungrige Mannschaft gesehen, bei der alle Spieler sofort zu 100 Prozent da waren", lobte Mourinho seine B-Elf. "Wir haben begonnen und sofort zugeschlagen." Bereits nach neun Minuten führten die Königlichen, die bereits vor der Partie für das Achtelfinale qualifiziert waren, mit 3:0 - das gab es noch nie in der Geschichte der Champions League. Zur Halbzeit, beim Zwischenstand von 4:0, war längst alles entschieden und auch Mesut Özil, der als Vorbereiter und Vollstrecker glänzte und nach dem Wechsel durch Altintop ersetzt wurde, bekam eine Auszeit.
Mourinho: Länderspiele machen Özil und Khedira besser
"Er ist sehr stark. Er kommt langsam auf ein höheres Level", lobte Mourinho seinen deutschen Spielmacher im TV-Sender Sky. "Jedes Mal, wenn Nationalspieler zu Länderspielen reisen, kommen sie müder oder schlechter zurück. Aber wenn Mesut oder Sami Khedira zu Länderspielen fahren, kommen sie besser zurück." Mit seinem zweiten Champions-League-Treffer überhaupt krönte der 23-Jährige seine starke Leistung, mit der er den soliden Auftritt von Nuri Sahin glatt in den Schatten stellte.
Doch auch der Ex-Dortmunder bekam nach seiner langwierigen Knieverletzung und dem ersten 90-Minuten-Einsatz für seinen neuen Klub Lob vom Meister: "Das Leben ist nicht einfach. Er muss hart arbeiten. Er ist ein guter Junge und Profi", sagte Mourinho, schränkte aber auch ein, dass der Türke noch Zeit brauche, "um auf sein bestes Level zu kommen".
Sahin: Normal, dass mir Spritzigkeit fehlt
Sahin selbst war einfach nur glücklich, nach einem Kurzeinsatz Anfang des Monats erstmals seit seiner Verletzung, die er sich vor sieben Monaten zugezogen hatte, ein Spiel über die volle Distanz absolviert zu haben. "Nach mehreren Monaten, in denen ich leiden musste, durfte ich heute durchspielen. Das war gut für Kopf und Beine", sagte der 23-Jährige bei Sky. "Dem Knie geht es gut. Was ich jetzt brauche, sind Trainingseinheiten und Spiele. Da ich jetzt fünf, sechs Monate nichts machen konnte, ist es normal, dass mir die Spritzigkeit fehlt. Das kommt peu a peu."
Zeit zum Testen bleibt für Mourinho zumindest noch im letzten Gruppenspiel bei Ajax Amsterdam am 7. Dezember. Denn nach dem Triumph gegen Zagreb können die Königlichen nicht mehr von der Tabellenspitze der Gruppe D verdrängt werden. Zudem werden dann gewiss wieder einige Stars geschont, da drei Tage später in der Liga das Spitzenspiel gegen den FC Barcelona ansteht.