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James-Transfer: Und wo genau ist jetzt dieses Financial-Fair-Play?

James-Transfer

Und wo genau ist jetzt dieses Financial-Fair-Play?

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    James Rodriguez wechselte für rund 80 Millionen vom AS Monacoo zu Real Madrid. Warum nicht, wenn man es sich leisten kann. Aber: Kann sich Real das leisten?
    James Rodriguez wechselte für rund 80 Millionen vom AS Monacoo zu Real Madrid. Warum nicht, wenn man es sich leisten kann. Aber: Kann sich Real das leisten? Foto: Pierre-philippe Marcou (afp)

    Für Karl-Heinz Rummenigge und Michel Platini ist das Financial Fair Play der größte Fortschritt im Fußball seit Erfindung des Balles. Durch die Richtlinien soll so etwas ähnliches wie Waffengleichheit unter den europäischen Vereinen hergestellt werden.

    Zusammengefasst lassen sich die Regeln so beschreiben: Lebe nicht über deine Verhältnisse. Weil die von Scheichs subventionierten Clubs Manchester City und Paris St. Germain ein bisschen zu auffällig exorbitante Summen ihrer Gönner annahmen und in Spieler investierten wurden sie von der Uefa abgestraft. Sie müssen jeweils 60 Millionen Euro Strafe zahlen, können davon aber wieder 40 Millionen zurückerhalten.

    Roter Stern wegen drei Millionen Euro Schulden ausgeschlossen

    In Fußball-Europa klatschte man begeistert in die Hände. Schaut, schaut das Financial-Fair-Play funktioniert. Auch die großen Vereine werden bestraft.

    Anfang Juni verhängte die Uefa dann eine einjährige internationale Sperre gegen Roter Stern Belgrad. Der Verein wurde erstmals nach seieben Jahren wieder serbischer Meister und hätte eigentlich an der Qualifikation zur Champions League teilnehmen dürfen. Er darf es nicht. Der Club konnte Schulden in Höhe von drei Millionen Euro nicht begleichen. Das spricht in der Tat nicht für solides Wirtschaften. Aber drei Millionen Schulden? Jeder zwei deutsche Drittligist hat mehr Schulden.

    Und nun hat Real Madrid James Rodriguez für 80 Millionen Euro gekauft. Nachdem man Toni Kroos für 30 Millionen Euro verpflichtete. Ein Jahr, nachdem 90 Millionen Euro für Gareth Bale überwiesen wurden.

    Man könnte sagen: Sollen sie doch. Wenn sie das Geld haben. Die Frage lautet: Hat Real die finanziellen Mittel? Offenbar schon. Allerdings bestehen sie zu großen Teilen aus Bankkrediten. Über 100 Millionen Euro Schulden sollen die Madrilenen haben. Wie viel konnte Roter Stern nicht tilgen?

    Woher darf das Geld kommen?

    Real bezieht auch noch massig Geld von den zahlreichen Sponsoren, Ausrüstern und aus TV-Verträgen. Aber wo genau verläuft die Trennlinie zwischen Sponsoring und dem Geld eines arabischen Investors wie im Manchester oder Paris? Eine Frage, die man sich auch beispielsweise beim FC Bayern stellen könnte, wo  die Allianz, Adidas und Audi für jeweils rund 100 Millionen Euro eingestiegen sind.

    Das Financial-Fair-Play ist mit Sicherheit gut gemeint. Es animiert die Vereine auch zum solideren Wirtschaften. Es verfehlt bislang allerdings das Ziel, für mehr Transparenz zu sorgen. So lange dem normalen Fan nicht vernünftig klar zu machen ist, woher Geld in welcher Höhe kommen darf, wie hoch Schulden sein können - und wann wirklich Strafen drohen, ist es ein stumpfes Schwert.

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