Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
International
Icon Pfeil nach unten

Europa League: Russischer Spieler provoziert Türken mit Putin-T-Shirt

Europa League

Russischer Spieler provoziert Türken mit Putin-T-Shirt

    • |
    Dmitri Tarassow von Lokomotive Moskau präsentiert bei Fenerbahce ein Shirt mit Putin-Konterfei und Slogan in kyrillisch.
    Dmitri Tarassow von Lokomotive Moskau präsentiert bei Fenerbahce ein Shirt mit Putin-Konterfei und Slogan in kyrillisch. Foto: Str (dpa)

    Dmitri Tarassow war bislang kaum über die Stadtgrenze Moskaus hinaus bekannt. Der gute Mann ist 28 Jahre alt und verdient sein Geld als Mittelfeldspieler bei Lokomotive Moskau. Als solcher brachte ihn die vergangene Dienstreise nach Istanbul.

    Da traten die Russen am Dienstag in einem vorgezogenen Spiel der Europa League bei Fenerbace an. Um die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland ist es derzeit nicht sonderlich gut bestellt. Im November wurde ein russischer Bomber an der syrischen Grenze von einem türkischen Kampfjet abgeschossen. Das Spiel in Istanbul galt dann auch als Sicherheitsspiel. Der Brasilianer Souza schaffte es mit seinen beiden Toren zum 2:0-Sieg Fenerbaces immerhin die türkischen Fans fröhlich zu stimmen.

    Doch nach der Partie war dann Tarassow offenbar nicht mehr viel an einem friedlichen Abgang gelegen. Der Mittelfeldspieler entledigte sich seines Trikots und überquerte den Rasen in ein T-Shirt gekleidet. Darauf zu sehen: Das Konterfei von Präsident Wladimir Putin und in kyrillischer Schrift der Spruch: "Der höflichste Präsident". Der Spruch bezieht sich auf die russische Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im März 2014. Damals hatte Putin die Soldaten als höfliche Männer bezeichnet.

    Patriotismus lieber auf dem Feld zeigen

    Nun steht man in Russland selbstverständlich hinter der Politik Putins. Aber ein so offen zur Schau getragener Patriotismus hat dann nicht mal dem russischen Fußballverband gefallen. "Tarassow sollte Patriotismus auf dem Spielfeld zeigen, nicht auf dem Unterhemd. Ein 3:0 im Rückspiel wäre die höchste Erscheinungsform von Patriotismus", meinte das Exekutivkomitee-Mitglied Igor Lebedew.

    Das bedruckte T-Shirt könnte auch noch unangenehme Folgen für Tarassow und Lokomotive Moskau haben. Nach den Uefa-Statuten sind politische und religiöse Botschaften bei internationalen Spielen verboten. AZ, dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden