Selbstverständlich hatte der FC Barcelona auch beim AC Mailand mehr Ballbesitz als der Gegner. Mehr Chancen hatten die Katalanen noch dazu und einen Elfmeter hätten sie auch noch bekommen können. Gänzlich unverdient war das 0:0 in Milan aber aus Sicht der Heimmannschaft nicht.
Die Italiener haben es als erste Mannschaft seit langer Zeit geschafft, die Angriffsmaschinerie zu entschleunigen. Lionel Messi fand kaum zu seinem Spiel, Andres Iniesta glich seine Spielweise seinem Teint an. Was bliebt, war am Ende ein Ergebnis, das den FC Barcelona ein wenig am Selbstwertgefühl zweifeln ließ. "Wir hätten mehr verdient gehabt", war Abwehrspieler Javier Mascherano schon fast beleidigt. Gar als "eine Schande" empfand Victor Valdes das 0:0 in Mailand.
Dabei hatten sich die Italiener das Ergebnis wirklich nicht nur ermauert. Robinho hatte bereits nach drei Minuten die Chance, seine Mannschaft aus fünf Metern in Führung zu schießen. Rund eine Viertelstunde später scheiterte der ehemalige Barca-Stürmer Zlatan Ibrahimovic völlig freistehend vor Valdes.
In einer Woche nun steht die Mannschaft zum ersten Mal seit rund einem Jahr wieder unter Druck. Damals verloren sie das Achtelfinal-Hinspiel beim FC Arsenal mit 1:2. Die Niederlage hatten sie allerdings einem der wenigen arroganten Auftritte ihrerseits zu verdanken. Im Rückspiel ließen sie Arsenal beim 3:1 keine Chance.
Der AC Mailand scheint gefestigter. Bereits in der Vorrunde zeigten sie den Katalanen, dass sie nicht gewillt sind, sich einfach dem schönen Spiel Barcas zu ergeben. Zu Hause verlor Milan mit 2:3, auswärts holte man allerdings ein 2:2. Ein Ergebnis, das nun reichen würde, um den FC Barcelona aus der Champions League zu kegeln. "Es ist ein gefährliches Ergebnis", warnt daher auch Messi nach dem 0:0. Und Guardiola erwartet in einer Woche im Nou Camp sogar "ein schreckliches".
Der AC Mailand hat Barcelona tatsächlich das Fürchten gelehrt. (AZ)