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Glosse: Warum Schiedsrichter beim Training sinnvoll sind

Glosse

Warum Schiedsrichter beim Training sinnvoll sind

Marco Scheinhof
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    Domenico Tedesco geriet als Trainer von RB Leipzig auch ins Visier von Schiedsrichtern.
    Domenico Tedesco geriet als Trainer von RB Leipzig auch ins Visier von Schiedsrichtern. Foto: Tom Weller, dpa (Archivbild)

    Domenico Tedesco wollte Ruhe haben. Zumindest keine Diskussionen mit den Spielern. Kann man ja auch irgendwie verstehen, ist ja nur unnötiger Stress. Also überlegte er sich in seiner Zeit als Trainer bei RB Leipzig etwas Besonderes. Auch zur Überraschung der Spieler standen plötzlich Schiedsrichter bei den Trainingseinheiten auf dem Platz. Erzählt zumindest Emil Forsberg.

    Der 31-Jährige spielt noch immer in Leipzig, während Tedesco mittlerweile weitergezogen ist. Nicht ganz freiwillig, er hatte wegen Erfolgslosigkeit seinen Posten verloren. Nicht lange, mittlerweile ist Tedesco bei Belgiens Nationalmannschaft untergekommen, mit der er am Freitagabend gegen Schweden und damit eben auch gegen Emil Forsberg antritt. Warum also im Vorfeld nicht ein paar Geheimnisse ausplaudern?

    Forsberg war jedenfalls sehr überrascht, als plötzlich gelernte Schiedsrichter auf dem Leipziger Trainingsgelände auftauchten. Hatte keiner mit gerechnet, weil unüblich. Bei Spielen ja, da erscheint es sinnvoll, dass Unparteiische die Entscheidungsträger sind. Aber doch nicht beim Training, wenn sich Spieler aus dem gleichen Team gegenüberstehen. Normalerweise reicht hier ein Trainer oder ein Kollege aus dessen umfangreichem Team, um strittige Situationen zu klären.

    Das Training sollte mehr Spielcharakter haben

    Tedesco aber wollte sich damit nicht beschäftigen. Er wollte Ruhe haben und Stress vermeiden. Und er wollte den Trainingseinheiten mehr Spielcharakter geben. Vor allem wollte er sich auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren. Und die liegt eben nicht darin, auf Abseits oder Freistoß zu entscheiden, sondern vielmehr in der kontinuierlichen Verbesserung seiner Spieler

    Tedesco beließ es nicht bei einer einmaligen Umsetzung seiner Idee. Immer wieder tauchten im Training Schiedsrichter auf. Und das nicht nur bei Partien Elf gegen Elf, sondern auch in kleinerem Rahmen. Selbst bei einem Drei gegen Drei soll der Unparteiische über die Rechtmäßigkeit aller Handlungen gewacht haben. Soll sich ja keiner benachteiligt fühlen. Ganz wichtig im Profigeschäft, in dem jede Niederlage schmerzt. Auch auf dem Trainingsplatz. Und sei es nur durch den folgenden Spott der Kollegen. Da wäre es doch noch ärgerlicher, wenn die Niederlage durch die Fehlentscheidung des Trainers zustande gekommen wäre. Das immerhin kann Tedesco durch seine Idee ausschließen.

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