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Fußball-EM: Einer wie Robben? Stürmer Gakpo lässt Oranje träumen

Fußball-EM

Einer wie Robben? Stürmer Gakpo lässt Oranje träumen

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    Cody Gakpo will mit den Holländern ins EM-Halbfinale einziehen.
    Cody Gakpo will mit den Holländern ins EM-Halbfinale einziehen. Foto: Tom Weller/dpa

    Ach, hätten die Niederländer doch nur elf Cody Gakpos im Team. Der Stürmer ist nicht nur der bislang wichtigste Akteur der Elftal bei dieser Europameisterschaft. Trainer Ronald Koeman erkor den 25-Jährige sogar zum Maßstab für das ganze Team im Kampf um den ersehnten Titel. «Ich hoffe, dass die anderen auf sein Niveau kommen», sagte der Bondscoach.

    Mit einem Tor und einer Vorlage schoss sich Gakpo beim 3:0 im Achtelfinale gegen Rumänien warm für das nächste heiße Duell: Am Samstag (21.00 Uhr/RTL und MagentaTV) bekommen es die Niederländer in Berlin mit der Türkei zu tun.

    Wird dies wieder ein Gakpo-Spiel? Der Angreifer vom FC Liverpool ist in der Oranje-Auswahl der Spezialist für die wichtigen Partien und Turniere: Sechs seiner 13 Nationalmannschaftstore erzielte er bei Großereignissen; nach den drei WM-Treffern in Katar steht er auch bei der aktuellen Fußball-EM schon bei drei Toren. Für die Buchmacher ist der 1,93 Meter große Offensiv-Schlacks mittlerweile der Favorit auf die Torjäger-Krone dieser EM.

    Gakpo der neue Robben?

    In den Niederlanden werden nach solchen Vorstellungen schnell Vergleiche gezogen mit ehemaligen Fußball-Heroen; kein Wunder, wartet das fußballverrückte Land der Cruyffs, van Bastens und Bergkamps doch seit dem EM-Triumph 1988 auf den zweiten großen Titel. Das bis dato letzte Finale mit niederländischer Beteiligung war 2010 das WM-Endspiel in Südafrika gegen Spanien, das in der Verlängerung mit 0:1 verloren wurde. Damals unter anderem im Team: Arjen Robben.

    Und just an diesen Robben erinnert heute Cody Gakpo. Die Zeitung «AD» titelte am Freitag groß mit einer Collage der zwei Offensivspieler mit der Nummer 11 und erkannte: «Genau wie Robben.» Auch wenn die beiden Kicker sich in einigen Aspekten unterscheiden - etwa ihre Position in der Offensive, ihre Größe, ihre Haarpracht - ähneln sie sich vor allem bei einer Aktion: Sturmlauf über die Seite, Haken schlagen, in die Mitte ziehen, schießen. Das war Robbens Markenzeichen, und auch Gakpo traf genau so etwa gegen die Rumänen. «Das niederländische Team hat wieder eine tödliche Waffe», jubilierte das «AD».

    «Wollen Erinnerungen schaffen»

    Als Robben und seine Kollegen 2010 am WM-Triumph vorbeischlitterten, war Gakpo elf Jahre alt. «Daran habe ich viele Erinnerungen», schilderte der beim PSV Eindhoven ausgebildete Stürmer. Auch von den Europameisterschaften 2008 und 2012 habe er noch Bilder im Kopf, bei jenen Events aber enttäuschten die Niederländer. «Wir sind jetzt hier, um unsere eigenen Erinnerungen zu schaffen», kündigte er vor dem Türkei-Match an.

    Dabei war vor Turnierbeginn noch nicht abzusehen, dass Gakpo so überzeugen könne. Die Niederlande feierte zwar in den fünf Partien vor der EM vier Siege und erzielte insgesamt 19 Tore - Gakpo aber traf nur einmal gegen den Fußball-Zwerg Gibraltar. Daneben durchlebte er beim FC Liverpool eine wechselvolle Saison samt Kritik, Positionswechseln und mehr als die Hälfte der Premier-League-Partien fernab der Startformation.

    Letzte Puzzleteile fehlen noch

    «Jeder Spieler hat mal so Phasen, in denen es einfach nicht läuft», sagte er jüngst und wirkte dabei sehr reif und abgeklärt. Im April hatte seine Partnerin Noa den ersten gemeinsamen Sohn, den kleinen Samuel, zur Welt gebracht. «Ich habe in Liverpool ein großartiges Team, großartige Leute, die immer für mich da sind und an mich glauben. Die letzten Spiele waren dann wieder gut. Das habe ich mitgenommen, an mir gearbeitet und freue mich, wenn ich für die Mannschaft jetzt hier wertvoll sein kann.»

    Virgil van Dijk, Gakpos Kapitän in Liverpool und bei der Elftal, hat keinen Zweifel an der Klasse seines Stürmers. «Ich sehe ja täglich, wie viel Arbeit er reinsteckt. Er muss jetzt einfach weitermachen, immer besser werden und sich nicht von der Kritik ablenken lassen», sagte der Abwehrchef nach dem Rumänien-Spiel.

    Das 3:0 war der bislang beste und dominanteste Auftritt der Niederländer bei dieser EM und eine zufriedenstellende Reaktion auf das 2:3 in der Gruppenphase gegen Österreich. «Wir werden besser», sagte Gakpo. «Einige Puzzleteile fehlen noch, aber das wird schon.» Eines der wichtigsten Puzzleteile, das ist ohnehin Gakpo selbst.

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