Größer hätte das Lob von Sebastian Hoeneß kaum ausfallen können. Stürmer Omar Marmoush sei «gerade die wahrscheinlich heißeste Aktie in der Bundesliga, möglicherweise sogar europaweit», sagte der Trainer des VfB Stuttgart. «Soweit würde ich fast sogar schon mal gehen bei einem Spieler, der solche Scorer zeigt, der fast alles macht.»
Ja, bei diesem Marmoush und seiner Eintracht aus Frankfurt kann man schon mal ins Schwärmen geraten. Die Hessen und allen voran ihr ägyptischer Angreifer haben einen famosen Saisonstart hingelegt. Phasenweise erinnern ihre mitreißenden Auftritte an jene der Stuttgarter in der vergangenen Spielzeit. Die Eintracht als neuer VfB? Der Vergleich wird hier und da durchaus gezogen vor dem direkten Duell der beiden Traditionsclubs in der Fußball-Bundesliga am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN).
22 Scorerpunkte in 15 Spielen
War es bei den Stuttgartern vorige Saison vor allem der inzwischen zu Borussia Dortmund gewechselte Serhou Guirassy, der sie mit seinen Toren sensationell zur Vizemeisterschaft schoss, ist es in Frankfurt derzeit Marmoush, der für Furore sorgt. 13 Treffer und neun Vorlagen stehen für den 25-Jährigen nach 15 Pflichtspielen bereits zu Buche. Auch Hugo Ekitiké macht offensiv ordentlich Betrieb. Und auf der Bank sitzt mit Dino Toppmöller ein Trainer, der gerade mal gute eineinhalb Jahre älter ist als sein Stuttgarter Kollege Hoeneß.
«Sie machen es wirklich sehr gut», sagte der VfB-Coach über die Frankfurter. Schon letzte Saison hätten sie gute Ansätze gezeigt, aber eben nicht die nötige Konstanz. Nach mehreren Aufs und Abs reichte es letztlich aber immerhin für Platz sechs und den Einzug in die Europa League. Die Hessen hätten Geduld bewiesen, sagte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth zuletzt anerkennend. «Jetzt sind sie da, wo sie hinwollten.» Er sei sich sicher, dass die Eintracht «bis zum Saisonende oben bis ganz oben mitspielen wird.»
Hohe Taktung für den VfB
Den Ex-Stuttgarter Marmoush nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, wird die eine Herausforderung für den VfB am Sonntag. Nach den vielen kraftraubenden Spielen in den vergangenen Wochen selbst noch mal an die Belastungsgrenze zu gehen, eine andere. «Wir haben die Riesenchance, aus einem sehr schweren Block sehr gut herauszukommen», sagte Hoeneß. «Das muss das Ziel sein.» Dafür braucht es aber auch die absolute Gier.
Dem 0:0 bei Meister und Pokalsieger Bayer Leverkusen in der Liga am vergangenen Wochenende folgte zuletzt das 0:2 in der Champions League gegen Atalanta Bergamo. Sowohl körperlich als auch mental werden die Stuttgarter derzeit im Drei-Tages-Rhythmus extrem gefordert. Das hinterlässt bei dem einen oder anderen Profi durchaus seine Spuren.
Undav-Einsatz noch offen
Die Entscheidung über einen möglichen Einsatz von Stürmer Deniz Undav gegen Frankfurt dürfte erst im letzten Moment fallen. Wenn überhaupt werde es eine «Punktlandung», sagte Hoeneß. Gegen Bergamo war Undav am Mittwoch wegen einer Oberschenkelzerrung ausgewechselt worden. Zumindest ein lockeres Lauftraining habe der 28-Jährige schon absolviert, berichtete der Coach. Gegen die Eintracht wird er aber alle Kräfte brauchen.
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