Saarbrücken/Ingolstadt Irgendwie passte dieses letzte Spiel des Jahres in die bisherige Saison des FC Ingolstadt. Obwohl die Schanzer auf Rang zwei und damit auf einem Aufstiegsplatz überwintern, ist es nie gelungen, Konstanz in die Leistungen zu bringen. Nun führte man zwischenzeitlich mit 3:1 beim 1. FC Saarbrücken, zeigte dabei auch fußballerisch eine überzeugende Leistung. Doch nach der Pause dominierte der Gastgeber, kam zum 3:3 und hätte die Partie sogar noch gewinnen können.
„Ich bin sauer“, sagte FCI-Angreifer Dennis Eckert Ayensa. „Wenn wir 3:1 führen und noch 3:3 spielen, ist man nicht glücklich.“ Auch wenn das Unentschieden aus seiner Sicht letztlich in Ordnung gehe, „müssen wir dafür sorgen, das Spiel zu gewinnen“. Mit dem einen Punkt leben konnte FCI-Trainer Tomas Oral: „Wir hatten zuletzt einen großen Kräfteverschleiß und ich muss meinem Team einfach ein großes Kompliment für diesen Einsatz machen. Wir liefen am Ende auf dem Zahnfleisch und dann war es in der zweiten Halbzeit richtig schwer gegen dominante Gastgeber.“ Als Beispiel für den Willen steht Stefan Kutschke, der trotz gebrochener Nase auflief. Und das ohne die extra angefertigte Gesichtsmaske, die er nach dem Warmmachen ablegte.
FC Ingolstadt legt fulminanten Start hin
Mit dem Kapitän auf dem Rasen legte der FC Ingolstadt einen fulminanten Start hin und erzielte in der Anfangsphase drei Tore. Eckert Ayensa köpfte nach einer Flanke von Michael Heinloth früh zum 0:1 ein (4.), dann traf er nach einer Kopfballverlängerung von Kutschke per Direktabnahme zum 1:2 (13.). Das 1:3 spiegelte die Anfangsphase der Schanzer wieder. Frühes Pressing, Balleroberung, Direktspiel und Tor. Robin Krauße zirkelte den Ball letztlich aus 18 Metern in den Winkel (19.). Zwischenzeitlich hatte der Aufsteiger durch ein Elfmetertor von Nicklas Shipnoski zum 1:1 ausgeglichen (7.). Mit seinem zweiten Tor zum 2:3 brachte Shipnoski Saarbrücken wenig später zurück in die Partie (28.). „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und kassieren die Gegentore zu einem unglücklichen Zeitpunkt“, meinte Oral. Beinahe jeder Angriff erzeugte in der wilden Anfangsphase Gefahr. „Für alle Zuschauer war das heute sicher ein Fest, für Taktiker eher weniger“, sagte Oral.
FC Ingolstadt: Saarbrücken gleicht durch Elfmetertor aus
Während der FCI erneut den langen Ball als häufigstes Mittel einsetzte, versuchte Saarbrücken, mit Kombinationen zum Erfolg zu kommen. Gelang es den Schanzern in den ersten 45 Minuten noch, diese zu unterbinden, entwickelte sich nach der Pause eine Abwehrschlacht. Saarbrücken hatte zuvor spielfrei gehabt (Corona-Fall beim Gegner), dem FCI war das intensive Mittwochspiel (1:0 gegen Rostock) noch anzumerken. Kutschke, Marc Stendera oder Caniggia Elva, sagte Oral, „haben die Kräfte recht schnell verlassen“. Glück hatte der FCI, dass es in der 52. Minute keinen Elfmeter für Saarbrücken gab, als Heinloth im Strafraum Shipnoski umschubste (Oral: „Den kann man pfeifen, muss man aber nicht.“). Auch Fabijan Buntic im FCI-Tor war bei Abschlüssen von Tobias Jänicke (60., 67.) und Shipnoski (81.) gefordert.
Doch das 3:3 fiel, erneut durch ein Elfmetertor von Shipnoski, der seinen dritten Treffer erzielte (74.). Während FCS-Trainer Lukas Kwasniok von einer „Konzessionsentscheidung“ sprach, war der Pfiff für die Schanzer eine Fehlentscheidung. Eckert Ayensa hatte seine Hände zwar über dem Kopf, berührte den Ball aber lediglich mit dem Rücken. „So einen Elfmeter gepfiffen zu bekommen, ist bitter“, sagte der Stürmer. „Das war gar nichts“, echauffierte sich Oral. „Ansonsten gehen wir mit Sicherheit als Sieger vom Platz.“ Aber er schränkte ehrlich ein: „Das Unentschieden geht in Ordnung, weil der Gegner in der zweiten Halbzeit klar besser war.“ Eckert Ayensa hingegen war unzufrieden: „Wir haben uns nach dem Wechsel komplett auf das Spiel von Saarbrücken eingelassen und unsere Stärken nicht ins Spiel gebracht. Das müssen wir analysieren und im neuen Jahr besser machen.“
Weiter geht es bereits am Sonntag, 10. Januar, mit einem Heimspiel gegen den MSV Duisburg. (sb)
1. FC Saarbrücken Batz – Sverko, Mario Müller (46. Uaferro), Barylla (46. Bösel), Zellner – Jänicke, Zeitz, Shipnoski – Golley, Jacob, Gouras (89. Vunguidica).
FC Ingolstadt 04 Buntic – Heinloth, Antonitsch, Keller, Gaus – Elva, M. Stendera (58. Kotzke), Krauße, Röhl (67. Bilbija) – Kutschke, Eckert Ayensa (85. Niskanen).
Schiedsrichter Timo Gerach (Landau in der Pfalz) – Tore Eckert Ayensa (4.), 1:1 Shipnoski (7./Foulelfmeter), 1:2 Eckert Ayensa (13.), 1:3 Krauße (20.), 2:3 Shipnoski (28.), 3:3 Shipnoski (74./Handelfmeter).