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FC Ingolstadt: 0:2 gegen Darmstadt: Lilien eine Nummer zu groß

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0:2 gegen Darmstadt: Lilien eine Nummer zu groß

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    Auf verlorenem Posten: Auch FCI-Kapitän Stefan Kutschke (rechts) konnte sich gegen Darmstadts überragenden Innenverteidiger Patric Pfeiffer (links) nicht entscheidend durchsetzen.
    Auf verlorenem Posten: Auch FCI-Kapitän Stefan Kutschke (rechts) konnte sich gegen Darmstadts überragenden Innenverteidiger Patric Pfeiffer (links) nicht entscheidend durchsetzen. Foto: Roland Geier

    Wer sich im Vorfeld der Partie gegen den SV Darmstadt 98 mit Rüdiger Rehm unterhielt, bekam es mit einem Cheftrainer des FC Ingolstadt zu tun, der vor Zuversicht nur so sprühte. Natürlich, so Rehm, rechne er sich auch im Aufeinandertreffen mit dem zu diesem Zeitpunkt Tabellenzweiten etwas aus. Warum? Zum einen habe ihn der letztwöchige Auftritt seiner Schützlinge im zweiten Durchgang gegen den 1. FC Heidenheim (1:2) optimistisch gestimmt. Zum anderen sei das Niveau in der 2. Bundesliga derart ausgeglichen, dass jeder jeden schlagen könne.

    Nun, während den 90 Minuten am Samstagnachmittag im Audi-Sportpark gegen die Lilien wurde der FCI-Coach von seinen Schützlingen eines Besseren belehrt. Von einer gewissen Ausgeglichenheit zwischen den Kontrahenten keine Spur! Vielmehr zeigte sich, warum die Schanzer, bei denen die jüngste Neuverpflichtung Visar Musliu nicht wie erhofft im Kader stand (seine Spielgenehmigung lag noch nicht vor), nach dem 20. Spieltag mit zehn mageren Pünktchen auf dem Konto weiter einsam am Tabellenende ihr Dasein fristen, während das Team von Trainer Torsten Lieberknecht immer lauter an die Türe zur Bundesliga anklopft.

    Tim Skarke bringt Darmstadt in Führung

    „Mit der Einstellung sowie der Leistung meiner Mannschaft zwischen den beiden Strafräumen war ich wirklich zufrieden“, bilanzierte nach der Partie Rüdiger Rehm – um gleich im Anschluss den Finger in die Wunde zu legen: „Deutlich steigern müssen wir uns jedoch im eigenen sowie gegnerischen 16-Meter-Raum. Genau in diesen lagen die Unterschiede zwischen einem Spitzenteam wie Darmstadt und uns.“ Exemplarisch für diese Einschätzung waren zwei Szenen im ersten Abschnitt, die sich innerhalb von elf Minuten abspielten: Während das Tabellenschlusslicht seine erste gefährliche Möglichkeit durch den vor allem in der Anfangsphase auffälligen Florian Pick fast schon kläglich vergab (4./eine gute Gaus-Flanke ließ der Neuzugang aus sieben Metern über den Kopf rutschen), schlug der SVD ebenfalls mit seiner ersten Chance eiskalt zu – und wie! Ein Zuspiel von Matthias Bader nahm Tim Skarke, der im weiteren Verlauf dieser Begegnung gemeinsam mit Bader die linke Ingolstädter Abwehrseite um Dominik Franke immer wieder düpierte, glänzend an, um schließlich mit dem zweiten Kontakt und Mithilfe des Innenpfostens den Favoriten in Führung zu schießen (15.).

    Auch wenn sich die Hausherren durchaus mühten, den Kasten von Darmstadts Goalie Marcel Schuhen in Bedrängnis zu bringen – es fehlten ihnen schlichtweg die (spielerischen) Mittel. Bis auf einen 20-Meter-Schuss von Pick, den Schuhen sicher parierte (56.), blieben die Rehm-Schützlinge komplett ideen- und harmlos. Zu allem Überfluss stand auch noch der diesmal fehlerlose Dejan Stojanovic zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zwischen den Pfosten des FCI-Gehäuses. Der Schlussmann blieb in der Halbzeitpause in der Kabine und wurde von Robert Jendrusch, der sich gleich mehrfach auszeichnen konnte, ersetzt. „Dejan hat uns in der Pause signalisiert, dass er Knieprobleme hat und nicht mehr weitermachen kann“, erklärte Rehm, der aber keine genaueren Angaben zu einer möglichen Schwere der Verletzung machen konnte.

    Schussbilanz von 33:9 spricht deutlich für den SV Darmstadt

    Dass sich die Oberbayern trotz ihrer Unterlegenheit und einer am Ende erdrückenden Schussbilanz von 9:33 (!) dennoch bis kurz vor dem Schlusspfiff sogar noch Hoffnungen auf einen möglichen Punktgewinn machen konnten, hatten sie in erster Linie der fast schon sträflichen Darmstädter Fahrlässigkeit im Ausnutzen der Torgelegenheiten zu verdanken. Ehe der eingewechselte Aaron Seydel in der 82. Minute mit seinem „Abstauber“ zum 2:0 endgültig den Deckel drauf machte, hätte der Aufstiegskandidat bereits drei oder vier weitere Tore erzielen können, ja müssen.

    „Bis zum zweiten Gegentreffer konnten wir in der Tat darauf hoffen, dass vielleicht mal ein Ball durchrutscht und wir doch noch den Ausgleich erzielen“, meinte Rehm, der allerdings auch unumwunden zugab, „dass wir heute auf einen Gegner getroffen sind, der einfach besser war und daher auch verdient gewonnen hat“.

    Ingolstadts Trainer Rehm will an den Schwachpunkten arbeiten

    Um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren (Rehm: „Das ist absolut machbar.“), möchte der Ingolstädter Fußballlehrer die nun anstehende einwöchige Liga-Unterbrechung nutzen, um „nach den Erkenntnissen aus den ersten beiden Spielen gegen Heidenheim und Darmstadt weiter an einigen Stellschrauben zu drehen und unseren Schwachpunkten zu arbeiten“. Was das konkret heißt? „Wir müssen uns im Torabschluss deutlich verbessern – egal ob es die Flanken oder Besetzung in der Box betrifft. Dieses Thema werden wir definitiv angehen müssen“, so Rehm, der bereits im nächsten Match auf eine deutliche Verbesserung hofft. Zumal es dann auch noch zum Derby gegen den 1. FC Nürnberg (Freitag, 4. Februar) kommt.

    FC Ingolstadt 04: Stojanovic (46. Jendrusch) – Neuberger, Antonitsch, Kotzke, Franke – Gebauer (60. Bilbija), Röhl (86. Linsmayer), Sarpei, Gaus (60. Eckert Ayensa) – Kutschke (78. P. Schmidt), Pick.

    SV Darmstadt 98: Schuhen – Bader, P. Pfeiffer, Isherwood, Holland – Gjasula (90.+2 J. Müller) – Skarke (74. Honsak), T. Kempe (87. Schnellhardt), Marvin Mehlem (88. Berko) – L. Pfeiffer (74. Seydel), P. Tietz.

    Tore: 0:1 Skarke (15.), 0:2 Seydel (82.). – Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma).

    FC Ingolstadt trennt sich von : Wie die Schanzer am Sonntagabend mitteilten, wurde das Arbeitsverhältnis mit Mittelfeldakteur Nassim Boujellab mit sofortiger Wirkung beendet. Der Leihspieler vom Liga-Konkurrenten FC Schalke 04 habe wiederholt gegen klub- und mannschaftsinterne Regeln und Vorgaben verstoßen.

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