Nach vielen kleinen Schritten hat der FC Ingolstadt 04 mit dem 1:0-Sieg beim VfL Bochum nun einen großen in Richtung Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga gemacht. Für die Schanzer war es nach dem 4:0-Heimerfolg gegen den SC Paderborn der zweite „Dreier“ in Folge, mit dem sie sich vorerst auf Rang 12 verbesserten.
Kein Wunder, dass nach dem Führungstreffer eine Minute vor dem Schlusspfiff am Freitagabend in Bochumer „Rewirpower Stadion“ Trainer und Ersatzspieler wie von einer Tarantel gestochen, von der Ersatzband aufsprangen, auf den Platz stürmten und ihrer Freude freien Lauf ließen. Dabei sah man regelrecht, wie die ganze Last bei den Oberbayern abfiel. Allein schon bei Trainer Tomas Oral, den man fast schon mit dem Lasso einfangen musste. Obwohl der Schanzer Chefcoach wenig von Statistiken hält, steht fest, dass der FC Ingolstadt 04 unter seiner Regie als einzige Mannschaft in der Rückrunde noch ungeschlagen ist und nun sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz aufweist. Am Samstag rangierten die Donaustädter in der Rückrundentabelle sogar hinter Fürth und 1860 München auf Rang drei.
Neben dem Siegtorschützen Caiuby glänzte im Bochumer Flutlicht erneut Ingolstadts Torhüter Ramazan Özcan, der schier unglaubliche Bälle parierte. Seit 270 Minuten ist der Österreicher nun ohne Gegentreffer und steht im Fachmagazin Kicker mit der Durchschnittsnote 2,86 hinter dem Bochumer Andreas Luthe an zweiter Stelle der Torhüter-Lste. Genau so abgebrüht, wie er in den 90 Minuten seinen Kasten sauber hielt, gab sich „Rambo“ nach der Partie.
Blick geht bereits nach vorne
„Das war heute ein Drecksieg gegen starke Bochumer. Wir haben dieses Jahr genug unentschieden gespielt und jetzt endlich einmal zwei Siege in Folge eingefahren. Es ist immer schön, wenn du keinen reinkriegst. Aber noch schöner ist es, wenn man vorne eine Bude macht“, so der 27- Jährige, der sich jedoch zu seinem eigenen Höhenflug nicht äußern wollte. „Dafür sind Experten da“, meinte der Schanzer Keeper, der schon wenige Minuten nach dem Schlusspfiff bereits den nächstem Gegner, MSV Duisburg (Sonntag, 13.30 Uhr im Audi-Sportpark) im Visier hatte. „Da müssen wir erneut viel investieren, denn wir haben noch schwierige Spiele vor uns, bevor wir den Klassenerhalt sicher haben“, so Özcan, der im Hinblick auf diese Partie schon wieder unter Strom stand.
Auch Stefan Leitl war sichtlich zufrieden – und das, obwohl er zum ersten Mal gegen seinen „Lieblingsgegner“ nicht traf. . „Die Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben“, meint Leitl, der jedoch gleichzeitig darauf verweist, dass sieben Punkte Vorsprung noch längst keine Garantie für den Klassenerhalt sind. „Der Weg ist noch weit, weil im Gegensatz zum vergangenen Jahr die beiden letzten Mannschaften noch nicht weggebrochen sind“, weiß der 35-Jährige.
Überglücklich stand im langen Spielertunnel auch Ingolstadts Vorstandsvorsitzender Peter Jackwerth und nahm seine Protagonisten in den Arm. „Das ist ein Irrssinn. Da findest du dich fast mit einen Unentschieden ab und dann haut Caiuby das Ding rein“, war der FC-Vereinschef einfach nur rundum glücklich. Und damit stand er am späten Freitagabend zweifelsohne nicht alleine da.