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FC Ingolstadt: FC Ingolstadt: Die schmerzhaften Folgen eines Abstiegs

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FC Ingolstadt: Die schmerzhaften Folgen eines Abstiegs

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    Will die 3. Liga noch verhindern: Kapitän Almog Cohen ist mit dem FC Ingolstadt am heutigen Samstag (13 Uhr) beim MSV Duisburg zu Gast.
    Will die 3. Liga noch verhindern: Kapitän Almog Cohen ist mit dem FC Ingolstadt am heutigen Samstag (13 Uhr) beim MSV Duisburg zu Gast. Foto: Roland Geier

    Noch ist es nicht in Stein gemeißelt, aber die Wahrscheinlichkeit eines Abstiegs des FC Ingolstadt ist bei fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz deutlich angestiegen.

    Eigentlich spricht Franz Spitzauer nur ungern über das Thema 3. Liga. Noch ist der Glaube an den Klassenerhalt beim Geschäftsführer Finanzen und Marketing der Schanzer vorhanden. Doch selten musste sich Spitzauer so intensiv mit einem Abstiegsszenario auseinandersetzen wie derzeit. Die Lizenzierungsunterlagen sind eingereicht. Sowohl für die 2. Bundesliga an die Deutsche Fußball-Liga (DFL) als auch für die 3. Liga beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).

    In finanzieller Hinsicht kämen die Folgen eines Abstiegs einem Erdrutsch gleich. Der Gesamt-Etat des FC Ingolstadt beträgt in dieser Saison knapp 40 Millionen Euro. Der Profi-Etat dürfte im Bereich von 18 Millionen liegen. Summen, die in der 3. Liga deutlich sinken würden.

    FC Ingolstadt: Riesige Einbußen bei TV-Einnahmen

    Rund 18 Millionen Euro erhält der FC Ingolstadt derzeit allein aus Fernsehrechten und befindet sich damit in der Spitzengruppe der Zweitligisten. Bei der Verteilung zählen unter anderem die letzten fünf Spielzeiten. Dabei zählt die letzte Saison mit dem Faktor 5, die vorletzte mit dem Faktor 4 bis hin zum Faktor 1. Dabei profitiert der FC Ingolstadt nach wie vor von seinen zwei Jahren in der Bundesliga. Durch die schwache Platzierung in der aktuellen Spielzeit würden die TV-Gelder im Falle des Klassenerhalts auf knapp 14 Millionen Euro zurückgehen. „Der ursprüngliche Plan war, die bisherige Summe noch zwei Jahre halten zu können“, sagt Spitzauer. Dafür wäre ein Mittelfeldplatz in der aktuellen Saison nötig gewesen.

    In der 3. Liga müssten weit größere Einbußen in Kauf genommen werden. Spitzauer gibt an, dass der FC Ingolstadt dann noch 1,4 Millionen Euro bekommen würde. 800.000 Euro aus TV-Rechten, weitere 600.000 Euro, die die DFL als Ausgleichsfond an die Absteiger zahlt. „Es würden ganz andere finanzielle Voraussetzungen herrschen“, weiß Spitzauer, „auch Sponsorenverträge und Zuschauereinnahmen würden sich reduzieren.“

    Im Bereich Sponsoring geht er von stabilen Partnerschaften aus. Spitzauer: „Natürlich sieht der ein oder andere Sponsor Redebedarf. Manche haben nur einen Vertrag für die 2. Liga. Einige würden es sicher eine Saison lang auch in der 3. Liga durchziehen.“ Die Gespräche mit den Geldgebern müssten nun intensiviert werden.

    FC Ingolstadt: Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel

    Wo Einnahmen verloren gehen, sind Einsparungen nicht zu vermeiden. Daher könnten im Falle des Abstiegs nicht alle Arbeitsplätze der Fußball GmbH (knapp 140 Stellen) erhalten werden. Auch der e.V., dem die Jugendmannschaften bis zur U16, die Frauenteams und viele Trainer zugehören, wäre betroffen. „Es geht um Arbeitsplätze“, sagt Spitzauer offen. „Die Mannschaft spielt für die Mitarbeiter. Wir sind abhängig vom sportlichen Erfolg.“ Zunächst sind Angestellte mit befristeten Kontrakten betroffen. „Einige Verträge laufen zum 30. Juni aus“, sagt Spitzauer. Gespräche mit den Betroffenen hätten bereits stattgefunden: „Es gibt nichts Schlimmeres, als Mitarbeiter im Ungewissen zu lassen.“

    Geschäftsführer Finanzen und Marketing beim FC Ingolstadt: Franz Spitzauer
    Geschäftsführer Finanzen und Marketing beim FC Ingolstadt: Franz Spitzauer Foto: Roland Geier

    Zu großen Veränderungen würde es auch im Profikader kommen. Der für Zweitligaverhältnisse teure Kader wäre nicht zusammenzuhalten. Sportlich würde es wenig Sinn ergeben, finanziell wäre es utopisch. Vor reihenweise ablösefreien Abgängen hat Spitzauer indes keine Angst. „Die Mehrzahl der Spieler hat einen Vertrag für die 3. Liga“, sagt er. „Harald Gärtner und Angelo Vier haben da gute Arbeit geleistet.“

    FC Ingolstadt: Wiederaufstieg wäre das Ziel

    Trotz aller Schwierigkeiten sieht Spitzauer den FCI für die Zukunft gut aufgestellt. „Wir schreiben seit 2010 schwarze Zahlen und haben Kapitalreserven.“ Geld, das aus Bundesligazeiten, in denen gut gewirtschaftet wurde, übrig geblieben ist. Spitzauer: „In einem Fall wie jetzt zehren wir davon.“ Die Welt werde demnach beim Gang in die 3. Liga nicht untergehen. „Wir werden alles tun, um wieder nach oben zu kommen.“, sagt Spitzauer. Dauerhaftes Ziel des FCI bleibe die Etablierung unter den Top 25 Deutschlands.

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