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FC Ingolstadt: Dem FC Ingolstadt drohen "wirtschaftlich schwierige Zeiten"

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Dem FC Ingolstadt drohen "wirtschaftlich schwierige Zeiten"

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    Gefordert: Geschäftsführer Franz Spitzauer muss den FC Ingolstadt durch die Corona-Krise führen.
    Gefordert: Geschäftsführer Franz Spitzauer muss den FC Ingolstadt durch die Corona-Krise führen. Foto: Roland Geier

    Das Coronavirus hat die Welt stillgelegt. Auch beim FC Ingolstadt ist das Thema akut. Viele Mitarbeiter befinden sich im Home office, die Spieler trainieren daheim und dürfen das Trainingsgelände nicht betreten. Die Vorsichtsmaßnahmen sind groß. Die Neuburger Rundschau hat sich mit FCI-Geschäftsführer Franz Spitzauer über die aktuelle Krise, die finanziellen Folgen für den Verein und mögliche Szenarien für den weiteren Saisonverlauf unterhalten.

    Schlaflose Nächte „Generell macht sich natürlich jeder Gedanken über das Coronavirus und die Folgen. Man wacht nachts auf und hat dunkle Gedanken. Diese sind allerdings kein guter Ratgeber. Was den FC Ingolstadt betrifft, kann ich gut schlafen, weil wir alles dafür tun, was in unserer Macht steht, um den Verein so aufzustellen, dass es auch nach Corona weitergeht.“

    Droht dem FC Ingolstadt der wirtschaftliche Kollaps? „Dem FC Ingolstadt drohen wirtschaftlich schwierige Zeiten. Ein Kollaps ist derzeit nicht zu sehen. Wenn sich die Corona-Krise allerdings über einen längeren Zeitraum zieht, muss die Situation neu bewertet werden. Aktuell versuchen wir, durch verschiedene Maßnahmen die Kosten zu senken, ohne jemanden zu schädigen. Es wissen alle, die Spieler und die Mitarbeiter, dass wir gemeinsam an der Kostenschraube drehen müssen.“

    Kurzarbeit „Wir haben noch keine Kurzarbeit beantragt. Es wäre allerdings fahrlässig, sich nicht damit zu beschäftigen. Wir müssen uns erst intern mit den Mitarbeitern austauschen. Dabei muss die Situation von beiden Seiten beleuchtet werden. Wir dürfen nicht in Aktionismus und Panik verfallen, weil wir eine Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, dem Verein und der Gesellschaft haben.“

    Mannschaft „Michael Henke und Florian Zehe sprechen mit dem Mannschaftsrat, wie wir in diesem Bereich Kosten einsparen können. Es gibt zwei, drei Ansätze und Ideen, die von den Spielern positiv aufgenommen wurden.“

    Szenarien: Saisonende oder weiterspielen? „Über allem stehen Gesundheit, Zusammenhalt und Solidarität. Aus sportlicher Sicht gibt es drei mögliche Szenarien, mit deren Folgen wir uns beschäftigen müssen. Aus unserer Sicht wäre es das Beste, sofern möglich, die Saison mit Geisterspielen zu Ende zu spielen. Dann wüsste jeder Verein, wie er sich entwickelt hat und in welcher Liga er künftig spielt. Natürlich wäre es nicht der Fußball, den wir kennen und sehen wollen. Die zweite Möglichkeit wäre ein Abbruch der Saison. In diesem Fall müsste irgendein Tabellenstand zur Wertung herangezogen werden. Wir finden, dass die Tabelle zum Ende der Hinrunde die fairste und richtige Lösung wäre, da jeder einmal gegen jeden gespielt hätte (Anm. d. Red.: zu diesem Zeitpunkt belegte der FC Ingolstadt den zweiten Platz und wäre damit aufgestiegen, aktuell ist er nur Fünfter). Eine dritte Möglichkeit wäre die Annullierung der Saison. Dann würden wir, sobald es wieder möglich ist zu spielen, einfach von vorne anfangen.“

    Folgen eines möglichen Saisonabbruchs, den viele andere Drittligisten fordern „Diesen Ansatz verstehe ich nicht. Wollen die Vereine die Mannschaft sofort heimschicken und gehen davon aus, keine Fernsehgelder zurückzahlen zu müssen? Wäre die Folge, die Kosten zu 100 Prozent zu senken? Ich glaube nicht, weil weiterhin finanzielle Aufwendungen zu leisten wären. Etwa Mietkosten und Ausgaben in die Infrastruktur. Und am 1. Juli müsste es ohnehin wieder weitergehen. Ich halte es für alternativlos, die Spieler und Mitarbeiter bis zum 30. Juni an den Verein zu binden. Ich bin aber nicht so vermessen, die Situation in anderen Vereinen zu bewerten. Manche sind schon immer klamm, anderen geht es besser. Jeder muss für sich den Unterschied berechnen, der im Vergleich durch Geisterspiele entstehen würde. Finden diese statt, sichert man sich zumindest Fernsehgelder und Werbeeinnahmen.“

    Finanzieller Ausfall beim FC Ingolstadt? „Falls die Saison beendet wird, fehlt uns ein kleiner siebenstelliger Betrag. Wird die Saison mit Geisterspielen fortgesetzt, dürfte ein hoher sechsstelliger Fehlbetrag entstehen.“

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