Hamburg will Profivereine bei Fußballspielen an den Kosten für Polizeieinsätze beteiligen. Die ische Bürgerschaft verabschiedete mehrheitlich einen entsprechenden Antrag der rot-grünen Koalition. In der Hansestadt wären der Bundesligist FC St. Pauli und der Zweitligist Hamburger SV betroffen. Bislang müssen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler für die Einsätze der Polizei aufkommen.
Dem Beschluss zufolge soll sich der rot-grüne Senat in Abhängigkeit von der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Bremer Gebührenordnung bei «gewinnorientierten Veranstaltungen» auf Bundesebene - etwa bei der Innen- und Sportministerkonferenz - und bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die Prüfung eines bundesweiten oder länderübergreifenden Fußball-Polizeikosten-Fonds einsetzen.
Bremen bittet Bundesligist Werder Bremen bereits zur Kasse
In Bremen erhält Bundesligist Werder Bremen die Rechnung für die Zusatzkosten für Polizeieinsätze bei Risikospielen. Dagegen klagt die DFL vor dem Verfassungsgericht. Sollte die Bremer Regelung weiterhin Bestand haben, könnte der Fonds für Polizeikosten kommen. Nach dem Willen der Bürgerschaft soll der Senat zudem mit den Hamburger Profifußballklubs, der DFL, dem DFB, der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze und der Bundespolizei über weitere präventive Sicherheitsmaßnahmen, aber auch repressive Möglichkeiten sprechen.
«Es geschehen rund um den Fußball Dinge, die sonst nie akzeptiert werden», sagte der SPD-Innenexperte Sören Schumacher. Er zählte dazu etwa Beleidigungen, Rassismus oder sexualisierte Gewalt. Es gebe zwar bereits eine gute Präventionsarbeit, lobte er. Doch das reiche nicht. Einige Spiele in Hamburg müssten mit bis zu annähernd 2000 Polizisten geschützt werden. Schumacher betonte: «Für die Erste und Zweite Bundesliga wurden bundesweit 1,6 Millionen Arbeitsstunden für Polizeieinsätze nötig.» Das entspreche der Arbeitszeit von 1238 Vollzeit-Polizisten.
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