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Deutschland - Argentinien: Was Sie über den deutschen Endspielgegner wissen müssen

Deutschland - Argentinien

Was Sie über den deutschen Endspielgegner wissen müssen

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    Team Argentinien, hinten v.l. Marcos Rojo, Martin Demichelis, Ezequiel Garay, Torwart Sergio Romero, Javier Mascherano, vorn v.l. Gonzalo Higuain, Enzo Perez, Lucas Biglia, Lionel Messi, Pablo Zabaleta, Ezequiel Lavezzi
Fussball WM 2014 in Brasilien, Halbfinale, Niederlande - Argentinien 2:4 n.E.
    Team Argentinien, hinten v.l. Marcos Rojo, Martin Demichelis, Ezequiel Garay, Torwart Sergio Romero, Javier Mascherano, vorn v.l. Gonzalo Higuain, Enzo Perez, Lucas Biglia, Lionel Messi, Pablo Zabaleta, Ezequiel Lavezzi Fussball WM 2014 in Brasilien, Halbfinale, Niederlande - Argentinien 2:4 n.E. Foto: Niklaslarsson

    Das Personal

    Schon vor Beginn des WM-Turniers richteten sich alle Augen auf Superstar Lionel Messi. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Angel di Maria rückt der viermalige Weltfußballer noch stärker in den Fokus. Bisher konnte der Barcelona-Profi die hohen Erwartungen durchaus erfüllen und führte die Argentinier mit vier Treffern ins Endspiel. Allerdings erzielte Messi sämtliche Tore in der Vorrunde. In den KO-Spielen konnte der 27-Jährige dem

    Ausser Messi konnte vor allem Real-Star Angel di Maria überzeugen. Der Real-Star besiegelte mit dem seinem späten 1:0 das Achtelfinal-Aus der Schweiz und leitete mit einem Assist den 1:0-Erfolg über den Geheimfavoriten Belgien ein. Eine Muskelverletzung gegen die "roten Teufel" verhinderte aber ein Mitwirken des 26-jährigen Mittelfeldmotors im Halbfinale gegen die Niederlande. Ob di Maria im Endspiel gegen die DFB-Auswahl wieder mit dabei ist, steht im Moment noch nicht fest. Sicher ist nur, dass sich ganz Argentinien einen Einsatz des frisch gebackenen Champions League-Siegers wünscht.

    Neben den beiden Offensiv-Stars aus Spanien hinterließen im bisherigen Turnierverlauf vor allem Ezequiel Garay und Javier Mascherano einen exzellenten Eindruck. Die beiden Defensiv-Spezialisten ordneten das Spiel der Südamerikaner im Aufbau und sorgten für die nötige Balance zwischen Angriff und Verteidigung: Mal mit kompromisslosen Tacklings, mal mit hervorragend gespielten langen Bällen.

    Ansonsten finden sich wenige bis keine auffälligen Spieler in den Reihen Argentiniens. Sergio Aguero konnte auch wegen Verletzungsproblemen nicht an seine Form aus der Saison bei Manchester City anknüpfen. Gonzalo Higuain lässt zwar seine Klasse, wie beim 1:0-Siegtreffer gegen die Belgier, hin und wieder aufblitzen, präsentiert sich aber im gesamten Turnierverlauf zu unauffällig und unkonstant. Auch Ezequiel Lavezzi hinkt trotz seines starken Auftritts gegen die Niederlande den Erwartungen hinterher. Der Angreifer von Paris St. Germain wirkte oftmals lustlos und lauffaul.

    Die Stärken

    Messi: Der vierfache Torschütze ist zweifelsfrei die größte Waffe der Albiceleste. Der 1,69m große Dribbelkünstler ist jederzeit in der Lage, ein Spiel allein zu entscheiden. So geschehen beim späten 1:0-Erfolg über den Iran in der Vorrunde oder im Duell gegen die Schweiz im Achtelfinale. Nach einem traumhaften Sololauf in der Verlängerung servierte Messi mustergültig für Angel di Maria, der den Treffer zum 1:0 erzielte.

    Argentiniens Nummer zehn glänzt aber nicht nur in der Offensive. Vielmehr arbeitet Messi während des ganzen Turniers konsequent mit nach hinten und agiert zumeist als einer der ersten Verteidiger der Himmelblauen. Ob aber ein Ausnahmekünstler reichen wird, um die (mittlerweile) herausragende deutsche Defensive um Lahm, Boateng, Hummels und Höwedes zu überwinden, scheint dennoch fraglich. Zumal ihm durch die vermehrten Defensiv-Aufgaben ein wenig der Schwung und die Explosivität für seine gefürchteten Dribblings fehlt.

    Die Fans: In den bisherigen Spielen war der argentinische Anhang sowohl zahlenmäßig als auch lautstärken-technisch den gegnerischen Mannschaften bei weitem überlegen. Neben den zahlreichen Fans in den Stadien säumten auch viele Anhänger die Straßen in den jeweiligen Spielorten. Wegen der örtlichen Nähe zum Nachbarland Brasilien und des perfekten Spielplans (Argentinien spielte in den südlich gelegenen Städten Rio, Belo Horizonte, Porto Alegre, Sao Paulo und Brasilia) kamen jeweils mehrere zehntausend Schlachtenbummler zu den WM-Spielen ihrer Landsleute. Auch im Maracana in

    Dass die deutsche Mannschaft aber mit solchen Einflüssen bestens zurecht kommt, hat sie spätestens im Halbfinale gegen den Gastgeber bewiesen. Auch dort war das gesamte Stadion gegen die DFB-Auswahl. Das Ende ist bekannt. Die noch verbliebenen brasilianischen Fans werden ohnehin im Endspiel der deutschen Mannschaft die Daumen drücken. Denn nach dem 1:7-Debakel würde nichts schlimmer wiegen, als ein WM-Triumph des verhassten Nachbarn.

    Funktionierende Achse: Wie die Weltmeister-Elf von Deutschland 1974 besitzt auch Argentinien eine herausragende Achse. Mit Garay (Innenverteidigung), Mascherano (defensives Mittelfeld), di Maria (offensives Mittelfeld) und Messi (Sturm) konzentriert sich das Spiel vornehmlich auf die Mitte des Spielfelds. Garay gibt der Verteidigung mit schonungsloser Zweikampfführung und klugem Stellungsspiel die nötige Sicherheit. Abräumer Mascherano strukturiert das Spiel in der defensiven Zentrale und leitet mit vielen gekonnten weiten Pässen immer wieder die Angriffe ein. Angel di Maria wirbelt die gegnerischen Abwehrreihen mit seiner Schnelligkeit und Torgefahr durcheinander. Davor wartet mit dem mehrmaligen Weltfußballer Messi sowieso ein absoluter Ausnahmekönner.

    Die Schwächen

    Torhüter: Trotz seines starken Auftritts im Elfmeterschießen gegen die Niederlande gilt Sergio Romero als Schwachstelle im Team der Argentinier. Der 27-jährige Schlussmann war zwar vergangene Saison beim französischen Spitzenklub AS Monaco unter Vertrag, musste sich dort aber zumeist mit einem Platz auf der Bank zufriedengeben. Romeros große Stärke liegt auf der Linie. Sowohl in der Strafraumbeherrschung als auch bei Eins-gegen-Eins Duellen macht der Torhüter nicht den sichersten Eindruck. Weiterhin sind Schwächen bei Distanzschüssen zu erkennen. Oliver Kahn prognostizierte deshalb. "Mit so einem Torhüter kann man eigentlich nicht Weltmeister werden."

    Lahmende Offensive: Schon vor dem Start ins WM-Turnier wurde Argentinien für seine herausragenden Offensiv-Künstler bewundert: Mit Messi, di Maria, Higuain, Aguero, Lavezzi und Palacio hatten die Argentinier absolute Ausnahmekönner in ihren Reihen. Die Vorschusslorbeeren wurden aber zu früh verteilt. Wirklich überzeugen konnten nur Messi und di Maria. Lavezzi und Higuain ließen zwar vereinzelt ihre Klasse aufblitzen, blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück. Aguero und Palacio spielten nahezu keine Rolle und fielen nicht auf.

    Schlechte Bank: Ein vielleicht entscheidender Nachteil für die Südamerikaner könnten die Wechselmöglichkeiten sein. Während das deutsche Team mindestens bis Position 15 oder 16 (Schürrle, Götze, Podolski, Mertesacker, etc.) mit exzellenten Einzelkönnern bestückt ist, können die Argentinier wenig nachlegen. Potentielle Joker wie Aguero und Palacio konnten in den bisherigen Auftritten für keinerlei neue Impulse sorgen. Altstars wie Maxi Rodriguez und Martin Demichelis sind scheinbar über ihren Zenit hinaus.

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