Mehr Spiele, neue Wettbewerbe und das Ende einiger bekannter Formate: Fußball-Fans müssen sich im neuen Jahr auf zahlreiche Änderungen einstellen. Vor allem die Reform der Champions League bringt Neuerungen, aber auch für die Nationalmannschaft ändert sich manches.
Komplett modifiziert wird die Club-WM: Ab 2024 wird der Interkontinental-Pokal ausgespielt, dazu kommt im Sommer 2025 erstmals ein Turnier mit 32 Vereins-Mannschaften. Auch bei den Fußballerinnen gibt es neue Wettbewerbe.
Dies schürt auch die Sorge vor zunehmenden Belastungen der Spielerinnen und Spieler. "Man muss natürlich aufpassen, dass man jetzt nicht anfängt, sie zu überlasten", warnte Frauen-Bundestrainer Horst Hrubesch. Auch das World Leagues Forum (WLF), ein weltweiter Verband von mehr als 40 Fußball-Profiligen, und die Gewerkschaft Fifpro warnten bereits vor "schwerwiegenden Folgen" mit Blick auf die Gesundheit der Spieler.
Auch abseits der neuen Wettbewerbe und Formate ändert sich im Fußball 2024 einiges: Bei der Deutschen Fußball Liga soll der Einstieg eines Investors perfekt gemacht werden, die deutschen Top-Schiedsrichter bereiten sich darauf vor, künftig die Entscheidungen des Videobeweises im Stadion zu erklären. Dazu kommen diverse Testphasen - etwa zur Einführung von Zeitstrafen und zur Abseitsregel. Ein Überblick über alle Neuerungen 2024:
Champions-League-Reform:
Ab der Saison 2024/25 wird in einem neuen Modus gespielt, die bisher bekannte Gruppenphase fällt weg. Die Königsklasse wird zu einer Art Liga mit 36 Clubs, die sich alle in einer gemeinsamen Tabelle befinden. Das gilt auch für die Europa League und die Conference League. Alle Teams bestreiten zunächst vier Heim- und vier Auswärtsspiele gegen acht verschiedene Gegner, die mit Hilfe von Lostöpfen bestimmt werden. Die besten acht Teams ziehen direkt ins Achtelfinale ein, die 16 folgenden Teams spielen in einer zusätzlichen K.-o.-Runde die acht weitere Plätze aus. Ab dem Achtelfinale läuft die Champions League dann bis zum Finale in München 2025 im gewohnten Format.
Nations League:
Auch auf Bundestrainer Julian Nagelsmann und sein Team gibt es 2024 Neuerungen. Nach der EM 2024 wird es in der Nations League für die Sieger und Zweitplatzierten der höchsten Liga ein neues Viertelfinale mit Hin- und Rückspielen geben. Neu ist auch eine Abstiegsrelegation. Die Zahl der Spiele soll sich aber nicht erhöhen, da es in der Qualifikation zu Welt- und Europameisterschaften künftig Gruppen mit vier und fünf statt wie bislang fünf und sechs Teams geben soll.
Club-WM:
Zur nächsten Saison ändert sich auch das Format der Club-WM. Im Dezember 2024 wird erstmals der neue Interkontinental-Pokal ausgespielt. Der Champions-League-Sieger aus Europa trifft dann auf den Sieger eines Qualifikationsturniers der anderen kontinentalen Meister. Die neue Club-WM findet erstmals 2025 mit 32 Teams und insgesamt 63 Partien in den USA statt. Der FC Bayern ist sicher dabei, um das zweite deutsche Ticket kämpfen in der aktuellen Champions-League-Saison Borussia Dortmund und RB Leipzig.
DFL-Investor:
Mit Blick auf die Bundesliga müssen sich Fans ebenfalls auf Veränderungen einstellen. Der Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga soll bis Ende März fixiert werden. Nachdem sich die 36 Proficlubs für den Deal ausgesprochen hatten, verhandelt die DFL mit mehreren Interessenten. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben und bis zum Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet sein.
Frauenfußball:
Auch für die Fußballerinnen ändert sich einiges. Zwar kommen die neue Champions League mit 18 statt wie bislang 16 Teams und der zweite Europapokal-Wettbewerb mit 64 Teams erst zur Saison 2025/26 - doch mit Blick auf die Qualifikation ist schon die kommende Saison entscheidend. So könnten sich aus der Bundesliga künftig der Meister und der Vizemeister direkt für die Königsklasse qualifizieren, sofern die Liga in der UEFA-Fünfjahreswertung - wie derzeit der Fall - mindestens den zweiten Platz belegt. Für den neuen Wettbewerb können Teams ebenfalls über die Liga das Ticket lösen.
Schiedsrichter:
Fixe Änderungen kommen auf die deutschen Top-Schiedsrichter 2024 erst einmal nicht zu, allerdings laufen diverse Testphasen. So werden die Referees darauf vorbereitet, Videobeweis-Entscheidungen künftig den Fans im Stadion kurz zu erklären. Dazu führen die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) eine einjährige Testphase durch. Gleiches gilt für die Einführung von Zeitstrafen im Profibereich und eine mögliche Änderung der Abseitsregel, die der Weltverband FIFA aktuell testet.
(Von Miriam Schmidt, dpa)