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BVB-Krise: Wenig besinnliches Weihnachten für BVB im Mittelmaß

BVB-Krise

Wenig besinnliches Weihnachten für BVB im Mittelmaß

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    Geschäftsführer Lars Ricken erinnert an das Saisonziel.
    Geschäftsführer Lars Ricken erinnert an das Saisonziel. Foto: Bernd Thissen/dpa

    Die einzige Konstanz bei Borussia Dortmund ist die Krise zum Jahresende. Kein einziges der vergangenen zehn Spiele im Monat Dezember hat der BVB gewonnen. Gelingt auch am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) beim VfL Wolfsburg im letzten Spiel des Jahres nicht endlich der erste Auswärtssieg in dieser Saison, gibt es in Dortmund ein wenig besinnliches Weihnachtsfest. Das machte Trainer Nuri Sahin am Freitag deutlich.

    Seinem Team machte der 36-Jährige klare Ansagen: «Uns allen muss bewusst sein, bei welchen großen Club wir spielen. Wem das nicht bewusst ist, der ist hier fehl am Platz.» Und weiter: «Natürlich muss es sportliche Konsequenzen geben.» Schließlich: «Nicht jeder Spieler hat das Recht, müde zu sein.»

    Deutliche Ansagen von Sahin an seine Spieler

    Die letzte Aussage Sahins bezog sich auf ein Thema, das er selbst nach dem enttäuschenden 1:1 gegen 1899 Hoffenheim am vergangenen Sonntag gesetzt hatte. Die Laufleistung seines Teams war da unterdurchschnittlich geblieben. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison, erklärte Sahin, habe sein Team zum Ende einer Englischen Woche Probleme gehabt.

    Das offensichtliche Fitnessproblem - das freilich in seine Verantwortung fällt - solle in der kurzen Winterpause analysiert werden. Offenbar hat sich Sahin die Werte bereits genauer angeschaut. Ergebnis: Einige Spieler gingen in den Wochen mit vielen Verletzten über Grenzen hinaus. Bei weitem aber nicht alle.

    Die Konsequenz: Nach drei 1:1-Unentschieden in der Liga in Serie ist der BVB, der qua Selbstdefinition um Titel mitspielen möchte, nur Tabellenachter mit 22 Punkten aus 14 Spielen und im DFB-Pokal - in Wolfsburg - früh gescheitert. «Klar, es ist Fakt: Wir haben eine Ergebniskrise», sagte Sahin. «Wir können uns nicht damit zufriedengeben, auf dem achten Tabellenplatz zu stehen.»

    BVB aktuell nur Mittelmaß

    Bereits fünf Punkte Rückstand haben die Dortmunder auf Rang vier - dem minimalen Saisonziel, an dem sich jeder Trainer in Dortmund messen lassen muss. «Unser erstes Saisonziel ist in jedem Jahr die Qualifikation für die Champions League. Und wir sind ja nicht blind, wir können die Tabelle lesen. Somit: Ja, Platz vier zu erreichen, das ist aktuell unsere Hausaufgabe», sagte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken der «Sport Bild».

    Dafür sei angesichts der grotesken Auswärtsschwäche nun bereits eine «immense Kraftanstrengung» vonnöten. Angst um seinen Job muss Sahin aber wohl noch nicht haben - selbst wenn es in Wolfsburg wieder schiefgeht. «Diese Herausforderung zu bewältigen wird nur gelingen, wenn wir alle beim BVB - jeder Mitarbeiter - an einem Strang ziehen», sagte Ricken.

    Unklar ist noch, was mit Sportdirektor Sebastian Kehl geschieht. Der auslaufende Vertrag des früheren BVB-Kapitäns ist noch nicht verlängert worden. Allzu oft wurde in der ersten Saisonhälfte die Unwucht im schmalen Kader offensichtlich. Wenn wichtige Spieler ausfallen, wird es schnell eng.

    Mentalitätsdebatte neu entfacht

    Zudem verfolgt den BVB seit Jahren eine leidige Mentalitätsdebatte. «Das ist mir zu einfach», meinte Sahin dazu zwar. Doch inzwischen kommt das Thema aus der Mannschaft selbst. «Mentalität kriegt man nur als Mannschaft zusammen, wenn alle elf Spieler auf dem Platz das Gleiche denken und alle sich nicht zu wichtig nehmen. Diesen Eindruck habe ich ehrlich gesagt nicht gehabt», sagte Kapitän Emre Can nach dem kraftlosen Auftritt gegen Hoffenheim.

    Der Vertrag von Sportdirektor Sebastian Kehl (r.) läuft aus.
    Der Vertrag von Sportdirektor Sebastian Kehl (r.) läuft aus. Foto: Bernd Thissen/dpa
    Trainer Nuri Sahin steckt mit Borussia Dortmund in der Krise.
    Trainer Nuri Sahin steckt mit Borussia Dortmund in der Krise. Foto: Bernd Thissen/dpa
    Kapitän Emre Can entfachte die Mentalitätsdebatte neu.
    Kapitän Emre Can entfachte die Mentalitätsdebatte neu. Foto: Bernd Thissen/dpa
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