Der kolumbianische Stürmer Adrian Ramos (23) erhält bei Hertha einen Vier-Jahres-Vertrag bis 2013, der Brasilianer Cesar einen Kontrakt bis Jahresende mit zweimaliger Option auf Verlängerung. Das jüngste 2:3 gegen Werder Bremen und der damit verbundene Sturz in die Abstiegszone der Bundesliga hat beim Hauptstadtclub hektische Betriebsamkeit ausgelöst. "Sie sind fit, können uns sofort helfen", sagte Berlins Trainer Lucien Favre zu den Last-Minute-Einkäufen Kringe und Ramos.
Beim ablösefreien Mittelfeld-Allrounder Cesar (30), der zuletzt bei Al Ahli in den Vereinigen Arabischen Emiraten unter Vertrag gestanden hatte, sei die Situation etwas anders. "Er hat Rückstand", bemerkte Favre und stellte dessen Mitwirken schon im nächsten Bundesliga-Spiel von Hertha am 12. September beim FSV Mainz unter Vorbehalt. "Angesichts von mindestens noch 37 Spielen bis zum Saisonende war uns klar, dass wir auch die Breite unseres Kaders in der Qualität verbessern mussten", begründete Manager Michael Preetz bei der Präsentation des neuen Trios am Montag den Cesar-Transfer.
Für Mittelfeldspieler Kringe, der in 179 Bundesligaspielen 18 Tore erzielt hat, soll der Berliner Fußball-Club das Gehalt übernehmen und zudem eine Ablösesumme im niedrigen sechsstelligen Bereich zahlen. Für Kolumbiens Nationalspieler Ramos, zuletzt bei America de Cali unter Vertrag, sollen rund 1,4 Millionen Euro Ablöse fällig werden. "Wir haben keine zehn Millionen, um Einkaufen zu gehen", umschrieb Chefcoach Favre die Aktivitäten am letzten Transfertag. Preetz aber wollte die Neuen nicht als Last-Minute-Transfers titulieren: "Es war nicht darauf angelegt, bis zum letzten Tag zu warten. Es sind Spieler, die Hertha BSC in der Saison stärker machen werden."
Mit dem ablösefreien Cesar hat Favre schon beim FC Zürich erfolgreich zusammengearbeitet. Angreifer Ramos fiel mit America de Cali als Torjäger in der kolumbianischen Liga auf und schaffte den Sprung in die Nationalmannschaft. Auf jeden Fall wird Hertha die Aufstockung des Personals gebrauchen. "Wir müssen jetzt die Ruhe bewahren", sagte Kapitän Arne Friedrich nach der dritten Liga-Pleite in Serie und warnte vor Aktionismus. "Wir spielen eigentlich gut, uns fehlt aber Erfahrung und Entschlossenheit. Wir brauchen eine Initialzündung", erklärte Gojko Kacar, der als 22-Jähriger derzeit noch für die positivsten Schlagzeilen sorgt.