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Kaum große Summen: Bundesligaclubs halten sich auf dem Transfermarkt zurück

Kaum große Summen

Bundesligaclubs halten sich auf dem Transfermarkt zurück

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    Prominenter Neuzugang beim FC Bayern: Leroy Sané (r).
    Prominenter Neuzugang beim FC Bayern: Leroy Sané (r). Foto: Tobias Hase/dpa

    Kurz vor dem Saisonstart herrscht auf dem Transfermarkt der Fußball-Bundesliga vor allem Sparsamkeit.

    Kaum ein deutscher Verein gibt große Millionensummen aus, Leroy Sané ist und bleibt voraussichtlich der Königstransfer in diesem Jahr. Rund 50 Millionen Euro zahlte der FC Bayern München für den deutschen Nationalspieler, der damit nach vier Jahren in die Bundesliga zurückkehrt.

    Der Großteil der Liga-Neuzugänge für die Saison 2020/21 sind jedoch Spieler, die nach einer Leihe wieder zum Verein zurückkehren. Zudem wechseln besonders viele Spieler ablösefrei. Bisher haben alle Bundesliga-Vereine zusammen gut 137 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben. Das kommt einem massiven Einbruch auf dem Markt gleich.

    In der vorherigen Saison, etwa zum gleichen Zeitpunkt, hatte allein Borussia Dortmund schon so viel Geld ausgegeben. Das Gesamtvolumen der Liga lag sogar bei rund 700 Millionen Euro.

    Der Transfermarkt werde zwischen 20 bis 30 Prozent einbrechen, erwartet auch Andrea Agnelli, Vorsitzender der Europäischen Clubvereinigung ECA. Dabei seien besonders mittlerere und kleine Vereine betroffen. "Topspieler werden ihren Wert nicht verlieren", sagte Agnelli. Tatsächlich treffen die pandemiebedingten Einnahmeausfälle vor allem die unteren Profiligen hart.

    "Als Spielergewerkschaft beobachten wir an vielen Stellen sogar einen Trend zur Deprofessionalisierung. Aus hauptberuflichen Regionalligaspielern werden dann bezahlte Feierabendkicker auf Mini-Job-Basis", sagte Ulf Baranowsky von der Spielergewerkschaft VDV der Deutschen Presse-Agentur. Bei einigen Spielern gebe es sogar eine Neu-Orientierung.

    Zu den wenigen Gegenbeispielen und kostspieligen Transfers zählt der Wechsel von Nationalspieler Kai Havertz zum FC Chelsea. Er verließ Bayer Leverkusen für rund 100 Millionen Euro und sorgte zumindest für ein temporäres finanzielles Polster bei den Leverkusenern.

    Überhaupt wechselten einige deutsche Spieler ins Ausland. Timo Werner, Kevin Volland, Robin Koch, Luca Waldschmidt und Philipp Max haben die Bundesliga verlassen. Auch ein Abgang von Mario Götze ins Ausland gilt als wahrscheinlich. Der Ex-Nationalspieler, zuletzt beim BVB unter Vertrag, ist aktuell vereinslos.

    Für einige Spieler, die noch keinen fixen Vertrag haben, gibt es noch Hoffnung. Wegen der Corona-Pandemie ist der Transfermarkt deutlich länger geöffnet als sonst. Bis zum 5. Oktober, also bis nach dem dritten Spieltag, können die Vereine noch Spieler hinzukaufen. Ob es jedoch noch große und vor allem teure Überraschungen geben wird, scheint eher zweifelhaft.

    Selbst die sonst so liquiden Bayern achten in diesem Jahr besonders auf das Geld. Auch ihnen hat die Corona-Krise zugesetzt, vor allem durch leere Stadien fehlt Geld. "Solange wir keine Zuschauer in den Stadien haben, fehlen auch dem FC Bayern 50 bis 60 Millionen Euro", sagte Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß dem Sender Sport1.

    Ähnlich sieht es bei Eintracht Frankfurt aus. Die Eintracht rechnet laut "Bild am Sonntag" wegen der Corona-Krise mit einem Minus von "50 bis 75 Millionen im Umsatz". Dies sei zudem ohne Transferausgaben "noch konservativ gerechnet", sagte Sportvorstand Fredi Bobic.

    In den kommenden Jahren werde sich der Transfermarkt verändern, prognostizierte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Seifert, am Dienstag. "Ich glaube nicht, dass es absolute Spitzentransfers nicht weiter geben wird, aber selbst die - prognostiziere ich jetzt - wären um ein Vielfaches höher ausgefallen, wenn es Corona nicht gegeben hätte."

    © dpa-infocom, dpa:200914-99-561691/5 (dpa)

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