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BVB: Wieder "echte Liebe": Terzic auf den Spuren von Klopp

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Wieder "echte Liebe": Terzic auf den Spuren von Klopp

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    Genießt aktuell das Vertrauen der Fans und den Rückhalt von Hans-Joachim Watzke: Dortmunds Trainer Edin Terzic.
    Genießt aktuell das Vertrauen der Fans und den Rückhalt von Hans-Joachim Watzke: Dortmunds Trainer Edin Terzic. Foto: Tom Weller, dpa

    In Dortmund ist die "echte Liebe" zur heimischen Borussia zurück.

    Erstmals seit den seligen Zeiten unter der Regie von Jürgen Klopp gelang es mit Edin Terzic einem Fußball-Lehrer, bei den Fans große Leidenschaft zu wecken und das Leitmotiv des Revierclubs wieder mit Leben zu füllen. Der 40-Jährige scheint auf gutem Weg, aus dem langen Schatten der einstigen Kultfigur zu treten. Mit einem Sieg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Mainz könnte er den heutigen Liverpool-Coach als BVB-Meistermacher beerben.

    Die Sehnsucht nach einer neuen Liaison zwischen Team und Tribüne war einer der Gründe, warum Terzic im vergangenen Sommer die Nachfolge von Marco Rose antrat. Langsam aber sicher dämmert ihm, dass diese Mission in wenigen Tagen erfolgreich abgeschlossen sein könnte: "Darüber freue ich mich jeden Tag. Dass ich wieder viele Jungs und Mädels mit BVB-Trikots durch die Stadt laufen sehe. Und dass in den Vorgärten wieder Fahnen hängen."

    Mit Sprechchören gefeiert

    Lokalkolorit und Volksnähe haben Terzic den Weg in die Herzen der Dortmunder Fans geebnet. Anders als seine prominenten Vorgänger wie Thomas Tuchel, Lucien Favre oder Rose wird er mittlerweile mit Sprechchören gefeiert. Voller Vorfreude auf magische Momente schwor Terzic seine Profis nach dem möglicherweise vorentscheidenden 3:0 in Augsburg auf den Titel-Showdown am Samstag gegen Mainz ein.

    "Ich bin mir sicher, dass sich die Jungs alles kaufen können. Das nächste Auto, den nächsten teuren Urlaub. Das nächste Haus", kommentierte er mit der ihm eigenen Art, "aber was sie sich nicht kaufen können, ist dieser Moment, nächste Woche ins Stadion zu kommen".

    Solch empathische Aussagen kommen in einer Revierstadt wie Dortmund besonders gut an - und verraten, wie der im nahen Sauerland geborene Terzic wirklich tickt. Für den vom Kommerz dominierten und von vielen Beobachtern als zunehmend seelenlos bezeichneten Fußball sind demütige Trainer wie er ein Segen.

    Ähnlich gut wie bei den Fans kommt er bei seinen Profis an. "Jeder kann jederzeit mit ihm reden. Er ist sehr nahbar, sehr einfühlsam", schwärmte Alexander Meyer. Die hohe Identifikation des Trainers mit dem BVB wertete der Ersatzkeeper als außergewöhnlich: "Was ihm der Verein bedeutet, sehe ich in seinen Augen und höre es in jeder Kabinenansprache. Das ist sehr authentisch."

    Watzke: "Hoffen, dass er eine Ära prägen kann"

    Die emotionale Nähe des Fußball-Lehrers kommt insbesondere bei Hans-Joachim Watzke gut an. "Dortmund ist ein Verein, der auch gefühlig ist. Und unsere Millionen Fans wollen, dass sich einer mit Haut und Haaren dem Verein verschreibt. Das tut er. Und das tut er nicht aufgesetzt", urteilte der BVB-Geschäftsführer bereits vor Monaten in der "Welt".

    Ein Erfolg am Samstag dürfte Watzke in dem Gefühl bestärken, den richtigen Coach gefunden zu haben: "Wir hoffen, dass er eine Ära prägen kann. Eine so lange Trainer-Amtszeit ist das, wonach sich alle sehnen. Edin hat jedenfalls einen hohen Kreditrahmen."

    Aus seiner großen Leidenschaft für schwarz-gelb macht Terzic selbst keinen Hehl. Als einstiger Fan auf der Südtribüne, als ehemaliger Scout und Jugendtrainer des Vereins und als Interims-Chefcoach in der Saison 2020/21 mit dem abschließenden Pokaltriumph über Leipzig wähnt er sich im "geilsten Job der Welt".

    Doch diese tiefe Verbundenheit allein schützt nicht vor möglichen Rückschlägen. Bei einem Fan-Talk vor wenigen Wochen in Lünen geriet er bei der Frage, wie der Dortmund-Fan Terzic mit dem Dortmund-Trainer Terzic auskommt, für kurze Zeit ins Grübeln. "Der Fan findet ihn richtig gut", entgegnete er in gewohnter Schlagfertigkeit lächelnd, wurde jedoch schnell wieder ernst: "Aber er weiß auch, dass der Fan immer Ergebnisse sehen möchte."

    (Heinz Büse, dpa)

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