"Wir haben in der vergangenen Saison beim FC Bayern unter Hansi Flicks Leitung eine besondere Bereitschaft gesehen, immer und in jeder Situation hundert Prozent auf den Platz zu bringen. Und natürlich wollen wir uns auch in diese Richtung entwickeln", sagte Zorc der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Nach der Verpflichtung des 16 Jahre alten Jamie Bynoe-Gittens hat der BVB zwar seinen Jugendkult fortgesetzt, doch Zorc gefällt vor allem die Mischung. "Wir wissen schon, dass wir als Adresse für die besten Juniorenspieler Europas ein Markenzeichen, vielleicht sogar ein kleines Alleinstellungsmerkmal entwickelt haben. Die Freude und die Zuversicht, die ich beim Betrachten dieses Kaders empfinde, speisen sich aus der Balance, die ich sehe", meinte Zorc. "Mindestens genauso wichtig wie die Verpflichtung von Jude Bellingham war der Transfer von Thomas Meunier, der extrem viel Erfahrung, eine Top-Mentalität und eine enorme körperliche Robustheit mitbringt", sagte der BVB-Sportdirektor.
Die immer mal wieder geäußerte Kritik an Trainer Lucien Favre kann Zorc nicht verstehen. "Ich habe die komplette vergangene Saison rauf und runter erzählt, dass wir beim BVB keine Trainerdiskussion führen, aber das wollte offenbar niemand hören. Ich bin nicht für die Mutmaßungen und Gerüchte zuständig, und ganz ehrlich: Ich habe keine Lust, mich permanent damit zu befassen."
Zorc hält die neue Saison in der Champions League mit den derzeit geltenden Corona-Regeln für nicht umsetzbar. "Tatsächlich fehlen noch die rechtlichen Voraussetzungen, um diese Spiele überhaupt austragen zu können", sagte Zorc. "Wenn wir am Mittwoch in der Champions League in einem Risikogebiet antreten, was wahrscheinlich bei mehr als der Hälfte der beteiligten Großstädte der Fall sein wird, dann sollten die Grundlagen dafür geschaffen sein, dass wir anschließend samstags in der Bundesliga wieder spielen dürfen."
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