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Zurück auf Titelkurs: Bayern mit altem Wir-Gefühl

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Zurück auf Titelkurs: Bayern mit altem Wir-Gefühl

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    Zurück auf Titelkurs: Bayern mit altem Wir-Gefühl
    Zurück auf Titelkurs: Bayern mit altem Wir-Gefühl Foto: DPA

    Nur vier Tage nach dem famosen 4:1 in der Champions League bei Juventus Turin spielte der Rekordmeister auch auf nationaler Bühne groß auf. Ermutigt vom klaren Aufwärtstrend mit zuletzt fünf Pflichtspielsiegen stellte Bayern-Präsident Uli Hoeneß ein baldiges Ende der seit 50 Spieltagen anhaltenden Durststrecke ohne Tabellenführung in Aussicht: "Ich habe die Herbstmeisterschaft nie aufgegeben."

    Der noch vor kurzem belächelte Wunsch des ehemaligen Managers, noch vor Weihnachten an die Spitze zurückzukehren, könnte nun zumindest theoretisch Wirklichkeit werden. Einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde beträgt der noch Anfang Oktober auf acht Punkte angewachsene Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen nur noch zwei Zähler. Entspannt wie lange nicht suchte Hoeneß nach Erklärungen für die erstaunlich locker herausgespielten Erfolge in Turin und Bochum: "Trainer und Mannschaft sind zusammengewachsen. Wir haben jetzt eine Einheit im Verein."

    Die Treffer von Mario Gomez (23.), Mergim Mavraj (Eigentor/33.), Ivica Olic (43./50.) und Danijel Pranjic (56.) drückten die Überlegenheit der Gäste in Bochum sogar nur unzureichend aus. Scheinbar mühelos kontrollierten sie den vor Ehrfurcht erstarrten Gegner und hätten das Torverhältnis noch weiter aufbessern können.    Ganz entspannt verfolgte Louis van Gaal den Spaziergang seiner Profis mit außergewöhnlichen 75 Prozent Ballbesitz. "Ja, sicher", antwortete der Trainer auf die Frage, ob die zurückliegende die für ihn bisher schönste Woche in München gewesen sei, "wir sind wieder dabei". Bei aller Freude pflegte er jedoch seinen Ruf als "harter Hund": "Ich finde es schade, dass wir nicht die Null gehalten haben", sagte er mit Bezug auf den späten Gegentreffer von Christian Fuchs (76.).

    Selbst der bereits als Fehleinkauf abgeschriebene Danijel Pranjic trug zum vierten Auswärtssieg bei und erzielte in Bochum sein erstes Bundesligator. Als Spieler des Tages wurde dennoch ein anderer gefeiert: Wie schon in Turin belebte Ivica Olic die Bayern-Offensive und steuerte diesmal gar zwei Treffer bei. Das immense Laufpensum des ehemaligen Hamburgers nötigte auch seinem Sturmpartner Mario Gomez Respekt ab: "Manchmal steht er neben mir und ich denke, er stirbt gleich. Dann zieht er wieder 40 Meter zum Sprint an. Er ist ein Phänomen."

    Mit einem Heimsieg am kommenden Samstag über Schlusslicht Hertha soll die Aufholjagd auf die Leverkusener fortgesetzt werden. "Ich glaube, sie können uns so langsam spüren", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger voller Hoffnung auf eine baldige Wachablösung. Anders als Hoeneß glaubt Mittelfeldspieler Mark van Bommel, der nach seiner fünften Gelben Karte gegen Berlin pausieren muss, nicht mehr an die Herbstmeisterschaft. Aber das eigentliche Saisonziel hat er wieder deutlich vor Augen: "Wir wollen die Schale, ganz klar."

    Selbst Bochums Coach Heiko Herrlich war sichtlich beeindruckt. Seine Spielanalyse beinhaltete mehr Lob für die Bayern als Kritik an seinen Spielern. "München ist momentan nicht unsere Kragenweite. Diese Stärke haben am Dienstag die Turiner zu spüren bekommen und heute wir." Trotz der höchsten Saisonschlappe befürchtet der Koller- Nachfolger keine bleibenden Schäden bei seinen im Abstiegssumpf feststeckenden Profis: "Das darf nicht hängen bleiben. Wir stehen wieder auf."

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