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Zerreißprobe: Bundesliga lehnt Amateur-Reform ab

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Zerreißprobe: Bundesliga lehnt Amateur-Reform ab

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    Zerreißprobe: Bundesliga lehnt Amateur-Reform ab
    Zerreißprobe: Bundesliga lehnt Amateur-Reform ab Foto: DPA

    Die Profivereine haben ihr Veto auf dem DFB-Bundestag am 21/22. Oktober in Essen angekündigt. "Wir haben uns über die Anträge unterhalten und sind zu dem Ergebnis gekommen, den Status quo beibehalten zu wollen", sagte Heribert Bruchhagen, Mitglied des Ligavorstandes der Deutschen Fußball Liga (DFL), nach dem Treffen in Frankfurt am Main.    

    Der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband fordert, in der Regionalliga künftig zwei Staffeln nur aus ersten Mannschaften der Amateurvereine zusammenzusetzen und eine Extrastaffel mit den zweiten Teams der Lizenzclubs zu bilden. Ein vom Bayerischen Fußball-Verband vorgeschlagenes Modell sieht vor, die dreigeteilte Regionalliga in einer Oberliga mit acht Staffeln aufgehen zu lassen und eine gemeinsame neue vierte Spielklasse unter der Führung der Regional-und Landesverbände zu bilden. Über die Anträge soll in Essen abgestimmt werden.

    Die Profivereine sehen durch den Vorstoß der Amateurvertreter jedoch ihre Nachwuchsarbeit bedroht. "Die jungen Spieler müssen gefordert sein, also um Auf- und Abstieg spielen. Es ist zwingend notwendig, dass sie im sportlichen Wettbewerb sind. Wir brauchen das zur sportlichen Weiterentwicklung unserer Talente", begründete Bruchhagen die Ablehnung.

    Er verhehlte nicht, dass es auch um finanzielle Interessen gehe. "Wir geben doch nicht Millionen für die Leistungszentren aus, um hinterher in irgendeiner witzlosen Reserverunde herumzuturnen", sagte Bruchhagen der Nachrichtenagentur dpa. Die Bundesligisten beharren daher auf der Beibehaltung des 2006 geschlossenen Kompromisses.

    Bei der Einführung der 3. Liga und der damit einhergehenden Umgestaltung der Regionalliga hatten die Profivereine auf die Teilnahme ihrer 2. Mannschaften am DFB-Pokal sowie die TV-Honorare für ihre in den unteren Spielklassen vertretenen Teams verzichtet. Im Gegenzug hatten die Bundesligisten erwirkt, dass ihre Talente in der 3. und 4. Liga Spielpraxis sammeln können und nicht in einer eigenen Staffel eine verkappte Nachwuchsmeisterschaft ausspielen müssen.

    Bruchhagen räumte ein, dass im Amateurlager eine große Verdrossenheit herrsche und es vielen Vereinen schlecht gehe. "Grundsätzliche Probleme an den zweiten Mannschaften der Proficlubs festzumachen, ist aber Quatsch. Das Argument der Amateure, dass sie Zuschauereinbußen hätten, stimmt nicht. Und den Wettbewerb verfälschen wir auch nicht, weil niemand Lizenzspieler delegiert, um die zweite Mannschaft zu stärken", sagte Bruchhagen.

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