"Wir haben jetzt dreimal nacheinander nicht verloren. Das ist ein gutes Gefühl. Die Mannschaft hat sich vehement gegen die Niederlage gestemmt", befand der Trainer des VfB Stuttgart nach dem 0:0 bei Borussia Mönchengladbach. Damit blieben die Schwaben auch im neunten Pflichtspiel in Serie ohne Sieg, verbuchten aber immerhin aus den vergangenen drei Partien drei Punkte. Vor 47 053 Zuschauern im Borussia-Park waren die Gastgeber die spielstärkere Mannschaft, verpassten aber die vielen Chancen in Tore umzumünzen.
"Wir hätten unseren Zuschauern gerne ein Tor geschenkt. Die Mannschaft hat alles versucht", sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. Nach drei Spielen ohne Niederlage hat die Borussia ihre Krise überwunden, muss sich nur in der Chancenverwertung verbessern. "Wir sind ein bisschen traurig, aber die Mannschaft hat es gut gemacht", sagte Borussen-Trainer Michael Frontzeck.
Drei Tage nach dem 1:1-Achtungserfolg beim FC Sevilla in der Champions League war den von großen Personalsorgen geplagten Stuttgartern die Mehrfachbelastung deutlich anzumerken. Insgesamt acht Spieler musste Trainer Markus Babbel ersetzen, in der Startformation standen im Vergleich zu Mittwoch drei neue Spieler. Die Gastgeber versuchten daraus Kapital zu schlagen und setzten auf schnelles, direktes Spiel. In Rob Friend und Karim Matmour standen zwei neue Stürmer im Team der Borussen, Raul Bobadilla und Kapitän Filip Daems fehlten dagegen verletzungsbedingt.
In der stürmischen Anfangsphase hatten die Gladbacher im 40. Bundesliga-Heimspiel gegen die Schwaben gleich nach acht Minuten eine Doppelchance durch Marco Reus und Matmour. Beide verfehlten das Tor nur knapp. In der 22. Minute war es erneut Reus, der nach einem sehenswerten Solo ebenfalls um Haaresbreite scheiterte. Die Gäste verhielten sich lange Zeit sehr passiv und hatten durch den Russen Pawel Pogrebnyak die beste Möglichkeit (19.), doch der Mittelstürmer vergab aus kurzer Distanz. Kurz vor der Pause hatte VfB-Verteidiger Georg Niedermeier Pech mit einem Kopfball, der vorbei ging.
Babbel reagierte auf die schwache Offensive und brachte in Julian Schieber den besten Stuttgarter Torschützen als zweite Sturmspitze. Doch der gut aufgelegte Reus verpasste nach 48 Minuten aus aussichtsreicher Position wiederum den Führungstreffer. Kurz darauf lenkte VfB-Keeper Jens Lehmann einen Kopfball von Friend an den Pfosten (50.). Auf der Gegenseite stand auch Stuttgarts Zdravko Kuzmanovic (73.) der Pfosten im Weg. Die Gladbacher drängten weiter auf die Führung, doch am Ende retteten die Gäste ein glückliches Remis über die Zeit.