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VfL Wolfsburg: Die Wölfe und der Adria-Sturm

VfL Wolfsburg

Die Wölfe und der Adria-Sturm

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    Wolfsburgs Trainer Felix Magath will diese Saison nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben.
    Wolfsburgs Trainer Felix Magath will diese Saison nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben.

    Grafite, Dzeko, Misimovic – das waren die drei Granaten in der Meister-Offensive des VfL Wolfsburg von 2009. Damit die drei ihre Freiheiten haben, ließ Trainer Felix Magath dahinter dicken, grauen Beton anrühren. Riether, Josué, Schäfer, Madlung und Barzagli hießen die fleißigen Maurermeister.

    Dem VfL des Jahres 2011 blieb nur ein kleines Häuflein jener Jubeltruppe. Benaglio im Tor, Schäfer und Madlung in der Abwehr, Josué, Hasebe und Dejagah im Mittelfeld. Dazu gesellt sich ein buntes Multikulti-Gemisch. Zum Beispiel mit zwei Hessen. Innenverteidiger Marco Russ und Rechtsaußen Patrick Ochs hielten jahrelang für die Frankfurter Eintracht ihre Knochen hin. Nach deren Abstieg heuerten sie in Wolfsburg an. Zumindest sprachlich keine große Umstellung, spricht der Aschaffenburger Magath doch auch einen quasi-hessischen Dialekt. Auch in Stuttgart kennt sich Magath noch gut aus. Von dort kam der beidfüßige Christian Träsch.

    Um den Platz im Offensiv-Zentrum werden sich der Südkoreaner Koo und der Türke Tuncay rangeln. Im Sturm scheinen die beiden Kroaten Mandzukic und Lakic gesetzt. Ob sich der einstige Wunderknabe Patrick Helmes durchsetzen kann, steht noch in den Sternen. Prominentester Neuzugang der Wölfe ist der frühere Bayer, Hamburger und zuletzt Turiner Hasan Salihamidzic. Magath sieht den Bosnier rechts in der Viererkette. Der einst pfeilschnelle Dribbler kann aber auch auf sämtlichen Positionen in der Offensive wirbeln.

    Wirbel gab es in den vergangenen Monaten vor allem um Spielmacher Diego. Ende Juni gab der VfL offiziell bekannt, dass der Verein genug von den Eskapaden des divenhaften Ballkünstlers hat. Bei Drucklegung dieses Sonderhefts hatte der Vertrag allerdings noch Bestand. Diego durfte auch mit ins Trainingslager nach Österreich. Zwar gab es Anfragen von Atletico Madrid und aus Malaga. Doch eine Ablösesumme von rund 10 Millionen Euro für einen Unruheherd wie den brasilianischen Rechtsfuß dürfte auch einen spanischen Verein abschrecken. In Magaths Plänen aber spielt Diego keine Rolle.

    Der Trainerfuchs ist es ja gewohnt, ohne die ganz großen Stars zu arbeiten. Genau genommen ist er ja gerade dort, wo die Spieler Kahn und Ballack (FC Bayern) oder Raúl und Huntelaar (Schalke) hießen, gescheitert, während man ihn an beschaulicheren Orten wie Stuttgart oder Nürnberg gerne länger gesehen hätte.

    Wie eben auch in Wolfsburg. Es ist schon als Zeichen besonderer Wertschätzung zu deuten, dass der VfL einen Trainer zurückgeholt hat, der den Verein vor zwei Jahren im Stich gelassen hat – direkt nach der Meisterfeier.

    Fazit: Meister wird der VfL so schnell nicht mehr. Für die obere Hälfte sollte es aber reichen, etwa Platz 9

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