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Trotz Abwehr-"Drama": Bayern bleibt gelassen

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Trotz Abwehr-"Drama": Bayern bleibt gelassen

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    Trotz Abwehr-«Drama»: Bayern bleibt gelassen
    Trotz Abwehr-«Drama»: Bayern bleibt gelassen Foto: DPA

    Doch im Psychoduell mit dem nun punktgleichen FC Schalke 04 gab sich der Rekordmeister auch nach dem 1:1 bei Borussia Mönchengladbach angriffslustig. "Wir haben zwei Spiele. Wenn wir die gewinnen, sind wir deutscher Meister", rechnete Bayern-Präsident Uli Hoeneß im ZDF vor. "Für Felix Magath gibt es gar nichts zu frohlocken."

    Aus der Ferne unkte der gewiefte Schalke-Trainer da bereits, "dass Bayern noch mal strauchelt". Bei 13 Toren Rückstand muss Magath auf einen weiteren Münchner Ausrutscher bei den vermeintlich lösbaren Restaufgaben gegen den VfL Bochum und bei Hertha BSC hoffen. "Es ist noch nichts los, wir sind immer noch Tabellenführer", resümierte der diesmal wirkungslose Arjen Robben.

    Die Folgen für das Rückspiel im Champions-League-Halbfinale bei Olympique Lyon könnten gravierender sein. Als letzter Bayern-Profi humpelte Daniel van Buyten mit schmerzverzerrtem Gesicht aus der Kabine zum Mannschaftsbus, der sich wegen einer defekten Klimaanlage erst mit Verspätung auf den Weg machte. "Ich habe ein bisschen Angst, dass es bis Dienstag nicht reicht", sagte der Belgier, der eine schwere Prellung am Schienbeinansatz und der Wade erlitt.

    Da auch der schwache Martin Demichelis mit einer Wadenzerrung vom Feld musste, droht sogar der Ausfall beider zentraler Defensivspieler. "Das war heute ein Drama, dass unsere zwei Innenverteidiger verletzt aus dem Spiel sind", befand Bayern-Coach Louis van Gaal. "Ich hoffe, dass einer von beiden bis Dienstag wieder fit ist." Dann würde wohl der 21 Jahre alte Holger Badstuber nach innen rücken und Diego Contento (19) auf der linken Seite den 1:0- Vorsprung aus dem Hinspiel verteidigen helfen. Van Buyten und Demichelis sollen aber mit nach Frankreich reisen.

    Auch wenn es in Gladbach weniger an der Kraft, sondern meist an Konzentration mangelte, zahlt Bayern nach dem neunten Spiel binnen eines Monats den Tribut für die Dreifachbelastung in Bundesliga, Champions League und Pokal. "Ich glaube, man muss unserer Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Sie packt eine Energieleistung nach der anderen aus", lobte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

    Zähne zusammenbeißen gab auch van Gaal als Motto für den Endspurt aus. "Wir haben eine Woche noch ein schweres Programm, und dann nicht mehr. Ich bin voller Selbstvertrauen", sagte der Niederländer. Mit dem DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen und einem möglichen Endspiel in der Königsklasse sind es noch fünf Partien bis zur totalen Münchner Glückseligkeit. Nach Ansicht von Nationalverteidiger Philipp Lahm hat das Team auf diesem Weg körperlich "überhaupt kein Problem".

    Bayern-Keeper Jörg Butt kennt allerdings das Gefühl, nach einem tollen Jahr die Kraft zu verlieren und vor den Scherben einer trophäenlosen Saison zu stehen. Wie eine lästige Fliege verscheuchte er jede Erinnerung an 2002, als Bayer Leverkusen mit ihm auf der Zielgeraden alle drei Titelchancen vergab. "Das können Sie überhaupt nicht vergleichen. Wir haben einen ganz anderen Kader, die Situation ist eine komplett andere", sagte Butt.

    Die Konstellation während der Partie dürfte jedoch nicht nur dem Schlussmann bekannt vorgekommen sein. Nach dem 0:1 durch den flinken Marco Reus (60. Minute) rannte München wie zuletzt mehrfach einem Rückstand hinterher. "Viel besser kann man gegen Bayern nicht spielen", sagte Thorben Marx, der mit Gladbach auch rechnerisch nicht mehr absteigen kann.

    Erst der eingewechselte Miroslav Klose (73.) brachte den Ausgleich. "Endlich mal 'ne Flanke", habe er kurz vor dem Kopfball zu seinem dritten Saisontor gedacht, sagte der Nationalstürmer. In größter Not taugte die hohe Hereingabe als ein Mittel, das im van Gaalschen Kurzpass-System ebenso wie Klose eigentlich nur noch selten vorgesehen ist.

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