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Trendsetter mit Dreitagebart: Tuchel und Klopp

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Trendsetter mit Dreitagebart: Tuchel und Klopp

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    Trendsetter mit Dreitagebart: Tuchel und Klopp
    Trendsetter mit Dreitagebart: Tuchel und Klopp Foto: DPA

    Mit viel Herzblut und Akribie führten sie ihre jungen Teams aus Mainz und Dortmund auf die ersten beiden Tabellenplätze. Die Fußball-Revolutionäre mit Dreitagebart sind auf einem guten Weg, den noch in der Vorsaison gefeierten Routiniers Louis van Gaal (Bayern München) und Felix Magath (Schalke 04) den Rang als Erfolgsgaranten abzulaufen.

    Spätestens seit den neuesten Coups ihrer Teams am 6. Spieltag in München und Hamburg werden Tuchel und Klopp als Trendsetter gefeiert. "Die Beiden sind gleichermaßen überragende Fußball-Fachleute, sind total ehrlich, extrem loyal und absolute Teamplayer", schwärmte Christian Heidel im Fachmagazin "Kicker". Kaum jemand kann das besser beurteilen als der Mainzer Manager. Schließlich war er es, der die beiden damaligen Trainer-Nobodys in Mainz zum Chefcoach beförderte.

    Für seinen mutigen Entschluss, im Februar 2001 auf den ehemaligen Profis Klopp und über acht Jahre später auf den Mainzer Jugendtrainer Tuchel zu setzen, wird Heidel neuerdings von allen Seiten beglückwünscht. "Er ist der Trainer-Entdecker Nummer Eins in Deutschland", kommentierte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke respektvoll.

    Tuchel und Klopp erwiesen sich für Mainz als Glücksgriff - und für die Bundesliga als erfrischende Bereicherung. Schubladendenken ist ihnen genauso fremd wie die oftmals marktübliche Phrasendrescherei. Längst hat sich die Fußball-Begeisterung der Beiden auf ihre Mannschaften übertragen. Mit laufintensivem Forechecking, großer taktischer Disziplin und einem unbekümmerten Jugendstil bereiteten Mainz und Dortmund den Gegnern im bisherigen Saisonverlauf große Probleme.

    Selbst neutrale Fans jenseits der Karnevalshochburg und der Revierstadt empfinden Sympathien. Immerhin ist es sowohl Mainz- Mourinho ("B.Z.") Tuchel als auch BVB-Erneurer Klopp gelungen, trotz geringer finanzieller Mittel Mannschaften zu formen, die neben einer hohen Spielkultur auch noch über reichlich Perspektive verfügen. "Jürgen Klopp war mein bisher bester Transfer als Manager", bekannte der für seine umsichtige Personalpolitik zuletzt hochgelobte BVB- Manager Michael Zorc.

    Noch ist unklar, ob der Spaß- und Vollgasfußball der beiden "Trainer-Zwillinge" sich über die gesamte Saison erfolgreich durchhalten lässt. Doch bei allen Zweifeln ist der Respekt vor den Überraschungsteams enorm gewachsen. "Bis zum Ende der Halbserie werden sicherlich wieder die Arrivierten oben stehen, aber Mainz wird dann bestimmt noch oben mit dabei sein", prognostizierte Dieter Hoeneß. Mehr noch als den derzeit führenden Tuchel-Schützlingen traut der Manager des VfL Wolfsburg der Borussia zu: "Da sollte man schon eher auf den BVB achten. Dortmund ist wirklich gefährlich und schon einen Tick weiter."

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