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Schlaudraff: Einst begehrt, jetzt aussortiert

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Schlaudraff: Einst begehrt, jetzt aussortiert

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    Schlaudraff: Einst begehrt, jetzt aussortiert
    Schlaudraff: Einst begehrt, jetzt aussortiert Foto: DPA

    Der hochgelobte Schlaudraff gab dem Drängen aus München gerne nach und wechselte von Alemannia Aachen zum großen FC Bayern. Gerade einmal drei Jahre ist das her, doch inzwischen ist der technisch versierte Kicker ein Aussortierter beim Mittelklasse-Club Hannover 96.

    Bereits in der vergangenen Saison war Schlaudraff zweimal von Trainer Mirko Slomka aus dem Kader gestrichen worden. "Er hat leidenschaftslos trainiert. Das können wir im Abstiegskampf nicht gebrauchen", erklärte Slomka damals. Zweimal lief der hoch bezahlte Profi zwangsweise bei den Amateuren auf.

    Nach dem Klassenerhalt erhielt der mehrfache Jugend-Nationalspieler eine neue Chance, überzeugte in einigen Spielen der Vorbereitung mit Technik, Übersicht und Dribbelstärke - mit jenen Fertigkeiten, die ihn einst so begehrt gemacht haben. Der 27-Jährige wurde sogar in den fünfköpfigen Mannschaftsrat gewählt. Es sah nach einem Neuanfang aus.

    Tatsächlich wurde es aber noch schlimmer. Bereits vor dem ersten Punktspiel gegen Eintracht Frankfurt gab es wieder Ärger. Schlaudraff wurde kurzfristig aus dem Kader gestrichen. "Er hat im Training nicht die Begeisterung und Leidenschaft gezeigt, die ich erwartet habe", erklärte der 96-Coach und berücksichtigte ihn auch in den weiteren Spielen nicht.

    Ziemlich unverblümt legte 96 dem ehemaligen Nationalspieler einen Vereinswechsel nahe. "Wenn er spielen will, sollte er darüber nachdenken, sich einem anderen Club anzuschließen", sagte Slomka in der Fernsehsendung "Sportclub" im NDR kurz vor Ende der Transfer- Frist. "Aktuell ist es bei uns schwer für ihn, in den Kader oder in die erste Elf zu rutschen. Das weiß er auch." Doch es fand sich kein Interessent für den einst umworbenen Offensivspieler, der im November 2006 das Tor des Monats erzielt hatte.

    Das Problem für 96 ist, dass der 2008 aus München gekommene Profi einen noch zwei Jahre laufenden Vertrag besitzt, und der soll mit mehr als einer Millionen Euro pro Saison dotiert sein. "Ich gehe davon aus, dass ich den erfülle", sagte Schlaudraff zu seinem Kontrakt. "Ich werde weiter Gas geben im Training." Der frühere Aachener ist der Meinung, er habe sich "nichts zuschulden kommen lassen". Ob Schlaudraff eine neue Chance bekommt, ist derzeit offen. Auf der Tribüne, soviel ist sicher, kann er keine Werbung für einen neuen Verein machen.

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