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Saisonvorschau: Borussia Mönchengladbach: Nahe am Limit

Saisonvorschau

Borussia Mönchengladbach: Nahe am Limit

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    Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre muss die abgewanderten Kuse und Kramer ersetzen. Er wird es wieder schaffen.
    Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre muss die abgewanderten Kuse und Kramer ersetzen. Er wird es wieder schaffen. Foto: Daniel Naupold (dpa)

    Wer Mönchengladbachs Aufstieg vom fast sicheren Absteiger zum Champions-League-Team mit Rekordumsatz von 130 Millionen Euro in Bilder fassen will, sollte den Borussia-Park besuchen. Alles wächst, das große Areal – 280 000 Quadratmeter Land gehören dem Verein – bietet alles, den Traditionsverein auch infrastrukturell in die Spitze der Liga zu hieven. Gegenüber der Haupttribüne soll ab 2017 ein Hotel mit direktem Zugang ins Stadion stehen – plus interaktivem Museum, riesigem Fanshop und modernem Reha-Komplex. Borussia Mönchengladbach boomt.

    Hat der derzeitige Erfolg der Borussia die Chance auf Nachhaltigkeit?

    Hat er, weil Wellenbewegung einkalkuliert ist und automatisierter Einzug ins europäische Geschäft eben nicht. „Wir bauen einen Kader, der für Gladbach ohne Europa oder mit

    Hat Gladbach sich denn nicht ausreichend verstärkt?

    Mit Lars Stindl und Josip Drmic sind die abgewanderten Stars Christoph Kramer und Max Kruse ersetzt – ob gleichwertig, das wird man abwarten müssen. Immerhin begeisterte Allrounder Stindl, gekommen von Hannover 96, sofort alle. Der Schweizer Nationalspieler Drmic, immerhin für zehn Millionen Euro von der Leverkusener Ersatzbank geholt, fügte seinem Frust der vergangenen Saison zunächst noch manche Verwunderung über den komplett anderen Spielstil in Gladbach hinzu. Dann aber traf der Schweizer in der Vorbereitung mehrmals. Und Tore waren für einen zweifelnden Stürmer schon immer das beste Aufbaupräparat.

    Aber wird das reichen?

    Es gibt ja noch mehr Neue – und auch einige Überraschungen in der Vorbereitung. Zum Beispiel Andreas Christensen, auf den gleich beides zutrifft: neu und Überraschung. Der 19 Jahre alte Däne, ausgeliehen vom FC Chelsea aus der englischen Premier League, ist mit der Begabung versehen, einem gewonnenen Zweikampf auch einen guten Aufbaupass folgen zu lassen. Auch der Kapitän der Schweizer U 19, Nico Elvedi, kann eine gute Rolle spielen, gleichwohl er in der Vorbereitung wegen einer Verletzung länger ausfiel.

    Wer sind die Säulen im Team?

    „Es gibt drei, vier Spieler“, sagte Eberl, „wenn die wegbrechen, haben wir ein Problem.“ Das ist die Krux: Nicht jede Position ist gleichwertig besetzt. So galt Abwehrchef Martin Stranzl trotz seiner 35 Jahre als eingeplanter Anführer, zwei Verletzungen aber ziehen seine Teilnahme zum Saisonstart in Zweifel. Auch Roel Brouwers ist schon 33, ob die jungen Alternativen funktionieren, wird man abwarten müssen. Mehr Verantwortung zu übernehmen, wird auch Neu-Nationalspieler Patrick Herrmann zugetraut. Wirkliche Probleme gäbe es, wenn außer Stranzl Granit Xhaka, Raffael oder Tony Jantschke länger ausfielen.

    Aber sind die einzelnen Spieler überhaupt von so großer Bedeutung im System von Favre?

    „Funktionieren die Automatismen, funktioniert die kollektive Bewegung der Spieler, dann sind wir gut“, sagt Favre. Das heißt auch: Dann kommt es auf die Stärke des Einzelnen viel weniger an, als man annehmen könnte. Immerhin hat es der Verein inzwischen über Jahre geschafft, Abgänge zu kompensieren und über ein funktionierendes System aufzufangen – wenngleich die tragenden Kräfte zum Teil erst neu angelernt werden müssen.

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