Nach schier endlos langem Werben habe sich Antreiber Ribéry mit dem deutschen Fußball-Rekordmeister auf einen langfristigen neuen Vertrag bis 2015 geeinigt, berichtete die "Bild"-Zeitung. Schon am Samstag soll der neue Kontrakt am Endspielort Madrid unterzeichnet werden, berichtete das Blatt weiter. Der FC Bayern lehnte einen Tag vor dem Finale jede Stellungnahme zu den "Spekulationen" ab.
Die offizielle Bestätigung blieb so einen Tag vor dem erhofften Griff nach dem Triple aus, doch Präsident Uli Hoeneß hatte schon zuvor die Zuversicht auf die wohl unmittelbar bevorstehende Einigung im Millionen-Poker geschürt. "Es ist noch nichts unterschrieben, aber wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. Wir werden uns in den nächsten Tagen mit Franck zusammensetzen", sagte Hoeneß der "Süddeutschen Zeitung".
Möglicherweise noch am Rande des großen Finales! Immerhin wird der kleine Franzose, der seit langem mit allen europäischen Top-Clubs in Verbindung gebracht worden war, trotz seiner Rot-Sperre in die spanische Hauptstadt reisen und seinen Bayern-Kollegen auf dem Weg zum Triumph vor Ort die Daumen drücken. Und nach dem sportlichen Double mit Meisterschaft und Sieg im DFB-Pokal darf sich der 27-Jährige laut "Bild-Angaben" wohl über sein ganz persönliches Triple freuen: Ribéry soll einen Traumvertrag mit einem Rekordgehalt erhalten. Mon dieu!
Nur Stillschweigen gab es beim FC Bayern zur Aufsehen erregenden Causa Ribéry, es ist ja auch noch nichts unterschrieben. "Man würde es sich wünschen, dass er hier bleiben würde", ließ sich Bastian Schweinsteiger immerhin entlocken.
Fortwährend hatten die Münchner ihre Liebe zum seit Mitte 2007 bei den Bayern spielenden kleinen Franzosen bekundet. Ob bei der jüngsten Meisterfeier auf dem Marienplatz oder beim vehementen Kampf um den Einsatz des Parade-Technikers beim Finale von Madrid. Mit allen Aktionen hatten sie beim 27-Jährigen gepunktet. Auch als sie demonstrativ zu ihm hielten, als ihr Schützling in Frankreich wegen einer Rotlicht-Affäre um mehrere Spieler der französischen Nationalelf in den Schlagzeilen stand.
"Er weiß sehr wohl, welche Qualitäten diese FC-Bayern-Familie hat", hatte Rummenigge noch in dieser Woche betont. Er wiederholte mit Blick auf die Zukunft des vielerorts umworbenen Ribérys immer wieder seine Zuversicht. "Unser Ziel ist klar. Wir wollen den Vertrag mit Franck verlängern und ich sehe diese Vertragsverlängerung durchaus optimistisch." Auch Präsident Hoeneß hatte einen "Advantage Bayern" festgestellt - nun wurde der Matchball offenbar verwandelt.
Für Erfolg und beste Fußball-Unterhaltung ist der Mittelfeldstar seit knapp drei Jahren in München einer der Garanten. Die 25 Millionen Euro, die der deutsche Rekordmeister 2007 an Olympique Marseille überwiesen hatte, waren bestens angelegt. Der Marktwert von Ribéry hat sich mindestens verdoppelt, die Show auf dem Rasen stimmt meist. Neben Arjen Robben ist Ribéry nach wie vor der Liebling der Massen - trotz des langen Transferpokers. Wenn der wieselflinke Dribbler auf dem Flügel den Turbo zündet und mit dem Ball am Fuß losstürmt, wird es laut in der Arena. Und das soll auch die nächsten Jahre so bleiben.