20 300 Zuschauer im ausverkauften Bruchwegstadion erlebten am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga eine turbulente Partie, in der die Tore von Aristide Bancé (45.1+/86. Minute) und Jan Simak (56.) für Mainz auch im sechsten Bundesligaduell mit dem Rivalen vom Main nicht zum ersten Sieg reichten. Alexander Meier (13./20.) und Ümit Korkmaz (62.) trafen am Samstag für die Hessen, die mit 46 Zählern ihren Vereinsrekord seit Bestehen der Drei-Punkte-Regel egalisierten.
"Es war ein interessantes und spannendes Spiel mit einem gerechten Ausgang. Wenn wir die 2:0-Führung in die Halbzeit mitgenommen hätten, wäre vielleicht mehr drin gewesen. Aber Mainz hätte eine Niederlage nicht verdient gehabt", erklärte Eintracht-Trainer Michael Skibbe. Immerhin konnte sich der im Sommer verpflichtete Coach über das vorzeitig erreichte Saisonziel von 46 Punkten freuen. "Das wird in der kommenden Spielzeit schwer zu toppen sein", meinte Skibbe.
Sein Mainzer Kollege Thomas Tuchel lobte vor allem die Moral seiner Mannschaft, die erst im zweiten Durchgang richtig auf Touren kam. "Wir können mit dem Ergebnis leben. Das dritte Gegentor hat am meisten geschmerzt, denn in dieser Phase hätte die Partie kippen können. Dass wir dann noch mal zurückgekommen sind, war klasse. Es ist außergewöhnlich, was meine Jungs Woche für Woche leisten", erklärte Tuchel.
Beide Trainer mussten ihre Startformation auf jeweils zwei Positionen umbauen. Die Gäste steckten dieses Handicap wesentlich besser weg und kontrollierten bis kurz vor der Pause das Geschehen. Der Doppelschlag von Meier, bei dem die Mainzer Pate standen, brachte die Überlegenheit auch zahlenmäßig zum Ausdruck. Der Frankfurter Mittelfeldspieler hätte wenig später sogar den Hattrick perfekt und damit wohl den Sack zumachen können, scheiterte aber an FSV-Torwart Heinz Müller.
Mainz agierte nervös und bremste sich im Spiel nach vorn durch eine Vielzahl von Fehlpässen immer wieder selbst aus. Der Anschluss fiel daher wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Kurz vor der Pause hämmerte Bancé einen Freistoß aus gut 30 Metern unter die Latte und sorgte damit für neue Hoffnung bei den Gastgebern. Die starteten mit wesentlich mehr Power in Hälfte zwei. Bancé, der sich zum auffälligsten Akteur auf dem Platz aufschwang, eröffnete mit einem Lattenkopfball in der 48. Minute den offenen Schlagabtausch.
Zunächst blieb der FSV am Drücker und kam durch Simak, der per Direktabnahme traf, zum Ausgleich. Die Freude währte jedoch nur sechs Minuten. Korkmaz nahm aus knapp 25 Metern Maß und brachte die Gäste wieder in Vorhand. Frankfurt verteidigte geschickt und war selbst stets um Offensivaktionen bemüht, doch Bancé riss die Gäste mit seinem zweiten Treffer kurz vor Schluss aus ihren Siegträumen. "Das war heute ein großer Tag für mich. Doch die Freude ist getrübt, weil wir nicht drei Punkte geholt haben. Das ist schade für die Mannschaft", sagte Bancé.