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Nerven liegen blank bei Hertha: "Liga wichtiger"

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Nerven liegen blank bei Hertha: "Liga wichtiger"

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    Nerven liegen blank bei Hertha: «Liga wichtiger»
    Nerven liegen blank bei Hertha: «Liga wichtiger» Foto: DPA

    Selbst die Mehrzahl der treuesten Fans wandten sich nach der erneuten Pleite gegen den SC Heerenveen mit Grausen ab, obwohl sich die Berliner Profis dieses Mal zumindest couragiert gegen die 0:1-Niederlage gestemmt hatten. "Die Mannschaft hat alles versucht, sich das Erfolgserlebnis zu holen", erklärte Trainer Friedhelm Funkel, musste aber nach dem dritten vergeblichen Anlauf unter seiner Regie auch gestehen: "Das ist natürlich nicht ganz einfach."

    Ex-Trainer Lucien Favre hat ein Gebilde aus verunsicherten Talenten wie Patrick Ebert oder Nemenja Pejcinovic, ratlosen Routiniers wie Arne Friedrich oder Pal Dardai und gehemmten Leistungsträgern wie Cicero, Raffael und Gojko Kacar hinterlassen. Von einer funktionierenden Mannschaft ist dieses Gebilde so weit entfernt wie Hertha von der Bundesliga-Spitze. Dass dann noch Pech und Dummheit dazu kommen, wenn beispielsweise der Schiedsrichter

    "All das spricht im Moment gegen uns. Was für uns spricht: Die Mannschaft hat kapiert, dass es nur über den Kampf geht. Das müssen wir weiter trainieren, dann wird auch das Erfolgserlebnis kommen", sagte Funkel, der ein Comeback von Stammtorwart Jaroslav Drobny in Aussicht stellte: "Er hat einen erheblichen Schritt nach vorn gemacht." Die Europa League, in der Berlin in der Gruppe D mit einem Zähler wie in der Bundesliga die Rote Laterne hält, ist dabei nur noch Randerscheinung. "Das ist noch nicht erledigt. Man kann noch das eine oder andere Spiel gewinnen. Aber jetzt zählt die Bundesliga, die ist wesentlich wichtiger", betonte Funkel.

    Längst sieht sich Hertha mit allen Negativ-Serien der Bundesliga-Geschichte konfrontiert: Eine erneute Niederlage gegen den VfL Wolfsburg würde die Pleite-Serie auf neun ausweiten. Mit zehn Niederlagen nacheinander hält Tasmania Berlin schon seit 1965/66 den Pleiten-Rekord. Das Gros der Hertha-Freunde hat schon mit den Profis gebrochen, beim dritten Gruppenspiel gegen den 16. der niederländischen Ehrendivision blieben mehr als 60 000 Plätze im Olympiastadion leer, für die Wolfsburg-Partie sind auch erst 31 000 Tickets verkauft. Und als U 21-Europameister Ebert zu allem Überfluss Gelb-Rot kassierte, kochte die Volksseele über. "Wir haben die Schnauze voll", dröhnte den Verlierern entgegen.

    Die Lage ist verfahren, den Knoten zerschlagen kann nur eine Energieleistung, mit der das Glück erzwungen wird. "Wir dürfen nicht aufstecken, dahin zugehen, wo die Tore erzielt werden", forderte Funkel. In den vergangenen fünf Pflichtspielen hat es Hertha auf die verheerende Bilanz von 2:13 Toren gebracht. Der als Hoffnungsträger zurückgeholte Artur Wichniarek ist zur tragischen Figur geworden, seine Auswechslung zur Pause wurde von den Fans mit Jubel quittiert. Funkel kündigte für das Wolfsburg-Spiel eine härtere Gangart an: "Ich werde genau hinschauen, wer in der Lage ist gegenzuhalten. Wer körperlich den besten Eindruck macht, wird in der Anfangself stehen."

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