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Mail an Hoeneß: Kroos als Spielball der Interessen

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Mail an Hoeneß: Kroos als Spielball der Interessen

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    Mail an Hoeneß: Kroos als Spielball der Interessen
    Mail an Hoeneß: Kroos als Spielball der Interessen Foto: DPA

    Nach seinem letzten Gala-Auftritt im Bundesliga-Topspiel beim FC Schalke 04, bei dem er seine Leistung mit einem "Tor des Monats" krönte, verkündete Bayern-Manager Uli Hoeneß kategorisch: "Wir können mit Bayer gerne über alles reden, aber sicher nicht über einen Wechsel von Toni Kroos." Das letzte Wort muss im Poker um das Ausnahmetalent, das bis Juli 2011 an Leverkusen ausgeliehen und bis 2012 an die Münchner vertraglich gebunden ist, noch nicht gesprochen sein.

    Etwas ratlos und zurückhaltend gibt sich Toni Kroos, wenn er seine Lage und seine Zukunft beurteilen soll. "Mir bleibt nichts, als möglichst erfolgreich und gut zu spielen. Dann sehen wir weiter", sagte er. Beim eher betulichen Club Bayer 04 fühlt sich der in Greifswald geborene Mittelfeldspieler wohl, wohler als bis zur Ausleihe nach der vergangenen Winterpause in München. Dort hatte Hoeneß öffentlich getönt, die "Nummer 10" für Kroos reserviert zu haben und damit den Druck auf den noch unreifen "Wunderknaben" zu sehr erhöht. "Für mich war es nie ein Thema, mit welcher Nummer ich in

    "Am Anfang war Toni recht verschlossen, doch inzwischen hat er eine sehr lockere und offene Art", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. "Er möchte gerne bleiben und wir möchten ihn gerne weiter ausbilden." Die Verhandlungen über den weiteren Werdegang des Talents dürften bald aufgenommen werden - vielleicht schon am Rande des Gastspiels von Bayer am 22. November bei den Bayern. "Wir würden ihn den Münchnern abkaufen oder zumindest ihn noch um ein Jahr länger ausleihen", erklärte Holzhäuser, "doch die Bayern sitzen am längeren Hebel". Die Ablösesumme wird auf sechs bis sieben Millionen Euro taxiert.

    Der gewiefte Kaufmann Holzhäuser betonte vor den Gesprächen mit den Münchnern aber, dass Kroos zwar zweifellos eines der großen Talente der Liga sei, aber keineswegs schon ein fertiger Profi. "Man sollte sich von so einem sagenhaften Tor wie gegen Schalke nicht blenden lassen", meinte Holzhäuser. "Der Toni hat sich weiterentwickelt, allerdings hat er auch noch Hochs und Tiefs."

    Den Ball flach halten möchte im Fall Kroos auch Bayer-Trainer Jupp Heynckes, der mit seinem guten Standing in München Einfluss auf die Verhandlungen nehmen könnte. "Jetzt hat der Junge mal zwei halbwegs gute Spiele gemacht und schon werden alle nervös", meinte er. Kroos wäre gut beraten, die Lehrzeit am Rhein noch um ein Jahr zu verlängern. "Ich schreibe Uli Hoeneß eine Mail", scherzte Heynckes.

    Ein Fürsprecher für eine befristete Verlängerung von Kroos' Aufenthalts in Leverkusen ist Bayern-Präsident Franz Beckenbauer. "Toni ist ein großes Talent und hat eine sehr gute Entwicklung genommen", lobte der "Kaiser", fügte aber an: "Hoffentlich hält seine Entwicklung an, dann wird er irgendwann zu Bayern München zurückkommen. Derzeit ist er in Leverkusen besser aufgehoben."

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