Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Bundesliga
Icon Pfeil nach unten

Magath tobt nach 0:0 über Regelhüter: "Amateure"

Bundesliga

Magath tobt nach 0:0 über Regelhüter: "Amateure"

    • |
    Magath tobt nach 0:0 über Regelhüter: «Amateure»
    Magath tobt nach 0:0 über Regelhüter: «Amateure» Foto: DPA

    Selbst Freiburgs Robin Dutt hatte vollstes Verständnis für den geballten Frust seines Schalker Trainerkollegen. Nach dem kleinen Rückschlag im Titelrennen durch das magere 0:0 forderte Magath zum x-ten Mal die Einführung eines Chips im Ball. "Das ist ja die alte Nummer", sagte der Coach der "Knappen". "Der DFB, die UEFA oder irgendein Verband glaubt, ohne die neuartigen Instrumente auskommen zu können. Mit so einem Chip hätten alle sofort Klarheit und wir bräuchten uns nicht zu ärgern."

    Weil technische Hilfsmittel im Fußball aber weiterhin tabu sind, musste sich das auswärtsstärkste Team der Bundesliga bei der heimschwächsten Mannschaft mit einem 0:0 begnügen. Damit war die große Chance, dem nun gleichauf liegenden Spitzenduo Bayer Leverkusen und Bayern München bis auf einen Punkt auf die Pelle zu rücken, dahin. "Uns wurde ein klares Tor verwehrt", klagte Kevin Kuranyi. "Aber das soll kein Vorwurf sein. Jeder Mensch macht Fehler."

    Schiedsrichter Jochen Drees und sein Assistent hatten die schnelle und unübersichtliche Szene nach Bordons wuchtigem Kopfball in der 47. Minute falsch eingeschätzt. Erst in der Zeitlupe war zu erkennen, dass der Ball von der Unterkante der Latte hinter der Torlinie aufgesprungen war. "Ich mache dem Assistenten und dem Schiedsrichter keinen Vorwurf", versicherte folgerichtig auch Magath. Die Schuld liege nicht bei den Unparteiischen, sondern am veralteten Reglement.

    Obwohl der Viertletzte Freiburg von Drees' ausgebliebenem Torpfiff profitierte, pflichtete Dutt seinem erbosten Kollegen voll bei. "Ich werde den Teufel tun, einem erfahrenen Trainer zu widersprechen. Es wäre ganz einfach, eine Torkamera zu installieren."

    Magath nannte als weitere Möglichkeit den Videobeweis, um bei strittigen Torszenen Klarheit zu bekommen: "Ich bin schon lange dafür." Im Profifußball gehe es um viel Geld, aber trotzdem überließen die fürs Reglement Verantwortlichen Entscheidendes lieber dem Zufall, als moderne technische Hilfsmittel zuzulassen.

    Für die um den sechsten Auswärtssieg gebrachten Schalker war es kein Trost, zum siebten Mal in Serie ungeschlagen geblieben zu sein. Die zwei verlorenen Zähler schmerzten zu sehr. Allerdings taten die "Königsblauen" im ersten Durchgang auch viel zu wenig, um den kecken Neuling in die Schranken zu weisen. Erst nach der Pause spielte Schalke zumindest zeitweise wie ein Tabellendritter. Vom Titel spricht eh keiner - zumindest nicht öffentlich. "Wir gucken nicht nach ganz vorne", versicherte Torhüter Manuel Neuer. Stürmer Kuranyi, der mit einem Pfostenkopfball Pech hatte (32.), betonte: "Wir wollen dranbleiben."

    Für Freiburg geht es dagegen mehr ums Wegbleiben von den Abstiegsrängen. Dementsprechend freute sich Dutt über den ersten Punktgewinn nach zuvor vier Pleiten: "Das war ein weiterer Schritt nach vorn. Ein Punkt gegen Schalke ist keine Selbstverständlichkeit." Verteidiger Ömer Toprak urteilte: "Das 0:0 hilft uns weiter." Aber auch für die Breisgauer wäre mehr drin gewesen: Mohamadou Idrissou traf mit einem Kopfball nur die Latte (41.).

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden