Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Bundesliga
Icon Pfeil nach unten

Leute: Henry Kissinger drückt "seinen" Fürthern die Daumen

Leute

Henry Kissinger drückt "seinen" Fürthern die Daumen

    • |
    Henry Kissinger wurde 1923 in Fürth geboren. Foto: Bastian Ott dpa
    Henry Kissinger wurde 1923 in Fürth geboren. Foto: Bastian Ott dpa

    Selbst sein hohes Alter von 89 Jahren konnte den früheren US-Außenminister nicht davon abhalten, ein seit Jahren bestehendes Versprechen einzulösen: Sollten die Fürther jemals den Aufstieg in die 1. Liga schaffen, komme er zum Anfeuern.

    Ein Gentleman hält Wort: Als die Spieler beim zweiten Heimspiel gegen den FC Schalke 04 auf den Platz laufen, steht Kissinger wie alle anderen Fans von seinem Platz auf. Ein 2:0 hatte er der SpVgg gegen die Königsblauen gewünscht, "ein Tor in jeder Halbzeit".

    Auf Deutsch hatte er sich in einer kurzen Pressekonferenz vor Spielanpfiff an den Beginn seiner lebenslangen Verbundenheit zum Verein sowie an die ersten Spiele erinnert, die er in den 30er Jahren im Ronhof gesehen hatte. "Ich musste mich immer reinschmuggeln." Sein Vater sei der Meinung gewesen, dass er lieber Opern besuchen sollte.

    Seine Leidenschaft hielt auch dann an, als die jüdische Familie 1938 vor den Nazis in die USA flüchtete. Noch als Außenminister, als die Glanzzeiten des dreimaligen Deutschen Meisters schon lange vorbei waren, ließ er sich die Ergebnisse nach jedem Spieltag direkt von der Deutschen Botschaft liefern. "Ich konnte die Intensität unseres Verhältnisses zur BRD immer daran bemessen, wie schnell ich die Ergebnisse hatte. Wenn Sie unzufrieden mit mir waren, bekam ich sie immer erst dienstags", erinnert er sich mit einem breiten Schmunzeln.

    Heute verfolge er die Spiele in Echtzeit per Internet. Gefragt nach seinen Wünschen für das kommende Jahr überlegt Kissinger nicht lange. "Natürlich, dass die Spielvereinigung Deutscher Meister wird." Nach einer kurzen Pause ergänzt der Friedensnobelpreisträger bestimmt: "Für die Welt: dass die Entwicklung friedlich und konstruktiv sein wird." (dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden