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Krisen-Hertha zögert: Funkel weiter Chefcoach

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Krisen-Hertha zögert: Funkel weiter Chefcoach

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    Krisen-Hertha zögert: Funkel weiter Chefcoach
    Krisen-Hertha zögert: Funkel weiter Chefcoach Foto: DPA

    Zu einer Stellungnahme zur aktuellen sportlichen Lage und seiner eigenen Situation war der 56-Jährige nicht bereit. Nach dem jüngsten 1:2 gegen den 1. FC Nürnberg - bereits die 17. Saison-Pleite der Berliner - hatte Funkel auf die Frage nach einem möglichen Rücktritt kurz erklärt: "Nein."

    Manager Michael Preetz, als Geschäftsführer Sport für die Besetzung des Trainerpostens zuständig, hat sich bislang nicht mehr geäußert. Funkel hatte am 3. Oktober des Vorjahres den Schweizer Lucien Favre als Chefcoach abgelöst, konnte den weiteren Absturz aber auch nicht verhindern. In 19 Spielen unter seiner Leitung holte Hertha nur zwölf Punkte. "Wir haben die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, bis zuletzt alles zu versuchen", hatte sich Funkel nach dem Nürnberg-Spiel trotz acht Punkten Rückstand zum Relegationsplatz 16 und sogar neun Zählern auf den rettenden 15. Rang kämpferisch gegeben. Der Vertrag des Bundesliga-Urgesteins läuft bis Saisonende.

    Hertha hat unterdessen wieder ein "nicht öffentliches Training" angekündigt. Das Interesse an den Übungseinheiten allerdings hält sich beim blau-weißen Anhang, der im Internet noch immer heftig die Ausschreitungen nach dem Nürnberg-Spiel diskutiert, in Grenzen. Nur ein kleines Grüppchen erhoffte sich Einlass. Lediglich die Nachricht, dass Mittelfeldspieler Florian Kringe wegen einer Fußprellung mindestens zwei Wochen pausieren muss, drang nach außen.

    Das Klima in der Mannschaft ist angespannt. Jaroslav Drobny hatte "drei Spieler" öffentlich im Fernsehen angeprangert, sie würden nur für sich und unter sich, aber nicht für das Team spielen. Namen nannte er nicht: "Die Spieler, die gemeint sind, wissen das", sagte der Tscheche mit viel Frust. Schon längere Zeit waren Spannungen zwischen den südamerikanischen Profis und dem Rest zutage getreten. Die Brasilianer Rodnei (Kaiserslautern), Lima (Fluminense) und Kaka (Nikosia) hat Hertha bereits verliehen; Cesar ist nach einem glücklosen Kurz-Gastspiel schon wieder zurück in Dubai. Für Raffael und den Kolumbianer Adrian Ramos hoffen die Berliner auf Transfer- Erlöse; die Kauf-Option für Cicero wird sicher nicht mehr gezogen.

    Der kommende Gegner heißt VfL Wolfsburg, wo nun der einstige Hertha-Manager Dieter Hoeneß als "Macher" das Zepter schwingt. Hoeneß hat als mächtiger Mann in Berlin 13 Jahre den Club bestimmt, dabei viel erreicht, aber auch Fehler gemacht. Seiner vom Präsidium forcierten Ablösung zum Ende der vorigen Saison folgte eine ähnlich schlimme Hertha-Spielzeit wie 1990/91. Damals zeichnete sich der Abstieg auch früh ab, Peter Neururer als dritter Trainer nach Werner Fuchs und Pal Csernai musste noch vor Saisonende gehen und wurde von Interimscoach Karsten Heine ersetzt. Heine ist noch immer bei Hertha BSC - und als Aushilfstrainer auch in dieser Saison schon bewährt.

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