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Krisen-Hertha: Finanz-Notplan und schon Endspiel

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Krisen-Hertha: Finanz-Notplan und schon Endspiel

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    Krisen-Hertha: Finanz-Notplan und schon Endspiel
    Krisen-Hertha: Finanz-Notplan und schon Endspiel Foto: DPA

    Doch erst in der Winterpause darf der abgeschlagene Bundesliga-Letzte Hertha BSC neue Abstiegs-Kämpfer für sein teilweise überfordertes aktuelles Personal holen. "Wir arbeiten daran, uns diesen Spielraum zu verschaffen", bestätigte Werner Gegenbauer, Präsident des Berliner Fußball-Clubs der "Berliner Morgenpost" die neuen Finanz- Aktivitäten. Über die Höhe der zur Verfügung stehenden Mittel machte Gegenbauer aber noch keine Angaben. Der inzwischen fristlos entlassene Ex-Trainer Lucien Favre hatte von zehn Millionen Euro gesprochen, die Hertha für eine Rettung in die Hand nehmen müsse.

    Nach dem 0:2 bei Borussia Dortmund und dem damit schlechtesten Saisonstart der Clubhistorie mit zuletzt zehn sieglosen Liga-Spielen flüchten die Verantwortlichen erst einmal in Durchhalteparolen. "Bei uns ist die Stimmung nicht so schlecht wie der Tabellenplatz", erklärte der als Retter geholte Friedhelm Funkel. Eine Trendwende aber konnte auch der neue Cheftrainer noch nicht einleiten. Unter Funkels Regie verbuchten die Berliner in vier Spielen nur einen Zähler und 1:8-Tore. Clubchef Gegenbauer schließt weitere personelle Veränderungen in der sportlichen Leitung allerdings strikt aus: "Ich bin überzeugt davon, dass wir personell gut aufgestellt sind. Wir haben eine temporäre sportliche Delle."

    Bewusst dürfte aber auch Gegenbauer sein, dass nun schon in der 12. Liga-Runde gegen den 1. FC Köln ein Endspiel ansteht. "Wir müssen jetzt endlich punkten, vor allem im Olympiastadion müssen Dreier her", erklärte Neu-Manager Michael Preetz, der angeschlagen wirkt. Der letzte Bundesliga-Sieg liegt mehr als zwölf Wochen zurück. Preetz, der zusammen mit dem inzwischen auf Wiedereinstellung klagenden Favre den Kader für die aktuelle Saison zusammengestellt hatte, bekommt vom Vereinschef die klare Rückendeckung. Er halte es für "absurd", personelle Veränderungen in der Geschäftsführung vorzunehmen, betonte Gegenbauer. Eine Rückkehr von Ex-Manager Dieter Hoeneß ist für ihn ohnehin ausgeschlossen. Gegenbauer und Hoeneß hatten sich in der vergangenen Saison einen Machtkampf geliefert.

    Die Europa-League-Partie beim SC Heerenveen wird angesichts der prekären Lage eher als störende Zusatzbelastung empfunden. Obwohl Hertha auch international auf dem letzten Tabellenplatz steht, hofft Funkel auf einen ermutigenden Auftritt. Das Auslaufen nach der erneuten Pleite in Dortmund hatte Funkel gar nicht geleitet, sich stattdessen beim Spiel des U23-Teams nach personellen Alternativen umgesehen. Vor allem das einfallslose Angriffsspiel bereitet Kopfzerbrechen: Seit nunmehr 351 Minuten ist das Team in der Bundesliga ohne Torerfolg. "Wir haben zu wenig Qualität nach vorn, uns fehlt die Durchschlagskraft", klagte Funkel.

    Es passt ins Bild der Krisen-Hertha, dass auch das Glück der vorigen Saison aufgebraucht zu sein scheint. Ein umstrittener Elfmeterpfiff leitete die Niederlage beim BVB ein: Nuri Sahin (70.) nutzte die Chance zur Dortmunder Führung, Lukas Barrios (90.+1) sorgte in der Nachspielzeit mit einem sehenswerten Schuss für den Endstand. Beim Amateurspiel (0:1 gegen den HSV II) sah Funkel die Fortsetzung: Torwart Sascha Burchert, der lange bei den Profis den verletzten Jaroslav Drobny ersetzt hatte, verlor in der letzten Minuten bei einem Gerangel die Nerven und flog mit Rot vom Platz.

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