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Krise: "Egoismen" bei 1899 Hoffenheim   

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Krise: "Egoismen" bei 1899 Hoffenheim   

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    Krise: «Egoismen» bei 1899 Hoffenheim   
    Krise: «Egoismen» bei 1899 Hoffenheim    Foto: DPA

    "Es gibt schon gewisse Egoismen", räumte Trainer Ralf Rangnick nach dem mühsamen 1:1 (0:0) im badischen Derby gegen den Aufsteiger ein. "Wenn wir das diese oder nächste Saison nicht abstellen, dann wird es schwer sein, über den jetzigen Tabellenplatz hinauszukommen." Wie ein Kaugummi zieht sich die Krise der Hoffenheimer - als sei der Ballzauber vergangener Tage nur eine Luftblase gewesen.

    "Wir brauchen in den letzten Spielen gute Ergebnisse und dürfen die Saison nicht mit diesem Trend abschließen und ihn in die neue Runde mitnehmen. Ein einstelliger Tabellenplatz muss das Ziel sein", forderte Manager Jan Schindelmeiser nach nur zwei Siegen in den jüngsten 15 Partien. Dazu fehlen derzeit aber sechs Punkte. Und Rangnicks Trainerleben ist derzeit eine einzige Baustelle: Die halbe Mannschaft steckt in der Formkrise, die Zukunft von Spielmacher Carlos Eduardo ist ungewiss, die einstigen Topstürmer Demba Ba, dem eine Operation an der Patellasehne droht, und Chinedu Obasi kämpfen seit Monaten mit Verletzungen - und auch Ex-Torjäger Vedad Ibisevic ist in Ungnade gefallen.

    Mit dem Bosnier stellte Rangnick erstmals einen Profi öffentlich an den Pranger: Ibisevic hatte einen Wutanfall bei seinem Coach ausgelöst, als er in der 17. Minute frei vor dem Freiburger Tor nicht auf Carlos Eduardo querspielte, sondern an Torwart Simon Pouplin scheiterte. "Wenn schon ein Spieler warm gewesen wäre, dann hätte man ihn direkt auswechseln müssen", wetterte Rangnick. Ibisevic musste zur Pause raus, auch Schindelmeiser konnte es nicht fassen: "Entweder hat er Carlos Eduardo nicht gesehen, oder er wollte ihn nicht sehen - beides ist nicht hinnehmbar."

    Zum Glück für Hoffenheim bewies Abwehrchef Josip Simunic endlich einmal Führungsqualitäten und glich in der 80. Minute die Führung von Mohamadou Idrissou (64.) aus. Schindelmeiser erklärte, dass es für Rangnick "schwer, ganz ganz schwer" ist, in dieser leblosen Truppe momentan viel zu bewirken. "Wenn eine Mannschaft so verunsichert spielt, dann fehlen die Einflussmöglichkeiten von außen."

    Spielmacher Eduardo könnte im Sommer zu einem weiteren Problem Rangnicks werden: Wenn er in Brasiliens Kader für Südafrika steht, wird ihn dies in seinen Wechselabsichten bestärken. Und was Reise- und Turnierstrapazen bei Spielern bewirkt, hat der Club bei seinen afrikanischen Profis nach der Kontinental-Meisterschaft in Angola erfahren. "Es wäre schön, wenn Carlos Eduardo zur WM fährt und anschließend seine Karriere in der Nationalmannschaft gleich wieder beendet", sagte Schindelmeiser mit ironischem Unterton.

    Solche Sorgen hätten die Freiburger gern. Doch auch ohne südamerikanische Ballzauberer darf der Sportclub auf den Klassenerhalt hoffen. Der Tabellen-16. hat noch vier Heimspiele, das nächste schon am Samstag gegen den Mitkonkurrenten VfL Bochum. Mit nur zwei Siegen im Badenova-Stadion ist Freiburg allerdings keine Hausmacht. Kapitän Heiko Butscher ist dennoch davon überzeugt, dass seine Mannschaft es schafft. "Wir haben das Potenzial. Wenn wir gegen Bochum gewinnen, sind wir wieder dran und ziehen die mit rein", sagte er vor der Partie gegen seinen Ex-Club. Und Trainer Robin Dutt meinte: "Wir haben alles selbst in der Hand, das ist wichtig."

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