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Hertha-Krise: Favre lächelt, Friedrich verletzt

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Hertha-Krise: Favre lächelt, Friedrich verletzt

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    Hertha-Krise: Favre lächelt, Friedrich verletzt
    Hertha-Krise: Favre lächelt, Friedrich verletzt Foto: DPA

    Von einem Ordner ließ sich Favre wortlos vom Platz geleiten. Am Morgen nach dem 1:5-Debakel in Hoffenheim musste der Trainer anschließend auf einer Krisensitzung um seinen Job kämpfen. Die Hertha-Geschäftsstelle war derweil eine Tabuzone für die Medien. Als

    Nach der sechsten Liga-Pleite in Serie und dem schlechtesten Saisonstart seit der Abstiegs-Saison 1990/91 scheint der 51-Jährige ebenso ratlos wie seine kopflos agierende Mannschaft. "Es bringt nichts, so kurz nach dem Spiel ein emotionales Fazit zu ziehen", hatte Favre in Hoffenheim erklärt.

    Der neue Sport-Geschäftsführer Michael Preetz hatte Favre erneut als hervorragenden Trainer gelobt, aber betont: "Wir müssen an einen Tisch kommen. Wir müssen analysieren, was in dieser Situation das Richtige ist, um uns aus dieser Misere zu befreien." Ob dies ein Rauswurf von Favre ist, der noch einen Vertrag bis 2011 hat und ursprünglich sogar schon bis 2013 bleiben sollte, ließ Preetz offen. Der Ex-Torjäger und sein Clubchef Werner Gegenbauer wurden von einigen Fans via Internet als Mitschuldige angesehen. Im Europa-League-Spiel am 1. Oktober bei Sporting Lissabon und drei Tage später daheim gegen Bundesliga-Spitzenreiter Hamburger SV drohen in der jetzigen Verfassung weitere Desaster à la Freiburg und Hoffenheim.

    Während Favre schwieg, attackierte sein Co-Trainer Harald Gämperle die Profis, die statt des Auslaufens ein normales Training absolvierten. "Sie spielen nur gegen sich selbst. Auf was warten die Spieler? Auf den lieben Gott?" fragte der Schweizer erregt. Dazu kommen neue Sorgen um Kapitän Arne Friedrich, der in Hoffenheim laut Vereinsangaben einen Bluterguss erlitt und womöglich in Lissabon fehlen wird.

    Routinier Pal Dardai kündigte an, dass sich die Spieler zusammensetzen wollen, "um uns aus dem Loch auszugraben". Die Schuld für den Absturz nach der knapp verpassten Meisterschaft der Vorsaison liege nicht nur beim Trainer oder einzelnen Spielern. "Jeder steht unter Druck", betonte der Ungar. Nationalspieler wie Friedrich würden womöglich nicht mehr für ihre Auswahl nominiert, wenn sie weiter so spielten. Angesichts des frühen Saison-Zeitpunktes mochte Dardai aber nicht von der schlimmsten Lage sprechen, die er seit 1997 bei Hertha BSC erlebt habe. 2004 waren die Hauptstädter nach dem Rückrunden-Auftakt mit nur 13 Punkten Schlusslicht, knapp zwei Monate zuvor hatte Coach Huub Stevens seinen Hut nehmen müssen.

    Hoffenheims Abwehrspieler Josip Simunic, gemeinsam mit Friedrich und dem verletzten Torhüter Jaroslav Drobny vor einigen Monaten noch Herthas magisches Defensiv-Dreieck, konnte oder wollte die Krise seines Ex-Clubs nicht erklären. "Es tut mir leid, was da passiert ist, aber ich konzentriere mich 100 Prozent auf Hoffenheim", sagte der für sieben Millionen Euro gewechselte Kroate, den mit Favre ein nicht gerade spannungsfreies Verhältnis verband. Über seinen Abschied aus Berlin dürfte Simunic längst froh sein.

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