Günter Netzer glaubt nicht, dass sein Ex-Verein Borussia Mönchengladbach deutscher Miester wird. "Weil ich denke, sie spielen am äußersten Rand ihrer Möglichkeiten - und das bravourös und schon sehr lange, das gebe ich ehrlich zu. Aber ich glaube nicht, dass es zum ganz großen Wurf reicht. Da sehe ich Bayern oder Dortmund", sagte Netzer in einem Interview mit dem TV-Sender "Sport1" am Donnerstag.
Netzer: "Zwischen Platz zwei und Platz fünf"
"Wenn sie zwischen Platz zwei und fünf einlaufen, ist das eine grandiose Leistung." Momentan steht Gladbach auf dem vierten Tabellenplatz und hat nur einen Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München.
Netzer, der 1970 und 1971 mit den Gladbachern die deutsche Meisterschaft gewonnen hatte, zeigte sich von der Entwicklung seines ehemaligen Clubs begeistert. "Es ist etwas Großes passiert. Ob es dauerhaft möglich ist, etwas Großes zu schaffen, wird man sehen. Das gilt ja auch für die anderen Meisterschaftskandidaten. Gladbach hat zwar keinen Vorteil gegenüber Dortmund oder Bayern, aber die anderen sind gewarnt."
Netzer lobt Favre
Besonders Trainer Lucien Favre erhält Netzers Lob: "Schon, dass sie mit dem Favre den Abstieg vermieden haben, war großartig, dass sie jetzt diese Rolle in der Bundesliga spielen können, das ist einzigartig." Nach 15 Jahren sei endlich mal etwas in Gladbach passiert. "Sie wurden von Lucien Favre geweckt und haben neue Ziele angestrebt. Die müssen das nutzen, was das Potenzial hergibt", meinte der ehemalige Nationalspieler, der 1972 Europameister und 1974 Weltmeister wurde.
Günter Netzer: Vergleich mit Barca
Günter Netzer hatte seinen Ex-Klub Mönchengladbach nach dem 3:0 in Stuttgart mit dem FC Barcelona verglichen. Netzer schwärmte im Interview der Tageszeitung "Die Welt": "Es ist eine pure Freude, ihnen zuzuschauen." Der ehemalige Spielmacher lobte die "wunderbare Organisation der Mannschaft" und bescheinigte ihr, auf "verdammt hohem Niveau" zu spielen. (dpa, AZ)
Das ist Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach ist an sich schon ein langer Name, aber immer noch kurz gegen den offiziellen Titel des Bundesligisten: Borussia Verein für Leibesübungen 1900 Mönchengladbach e. V.
Die Vereinsfarben sind Schwarz, Weiß und Grün - wie auch die Trikots der A-Mannschaft.
Spitzname der Mannschaft ist "Die Fohlenelf".
Seit 2008 betreibt Mönchengladbach auch einen eigenen Vereinssender, der Fohlen.TV heißt und ausschließlich über das Internet empfangen werden kann.
Heimspielstätte ist das Stadion im Borussen-Park. Es bietet Platz fpr 54.067 Fußballfans.
In den Jahren 1970, 1971, 1975, 1976 und 1977 holte Gladbach die Deutsche Meisterschaft. 1977 war ein besonders erfolgreiches Jahr, die Borussen gewonnen auch noch die Champions League.
Am 29. April 1978 schaffte Mönchengladbach seinen größten Heimsieg. Mit 12:0 schickten die Fohlen die Gäste von Borussia Dortmund vom Platz. Fünf der Gladbacher Tore erzielte der aktuelle Trainer des FC Bayern München, Jupp Heynckes.
Die höchste Niederlage vor heimischem Publikum brachte den Gladbachern der SV Werder Bremen bei. 0:7 aus Borussen-Sicht hieß es am 30. April 1966.
Der wohl bekannteste Gladbacher hat einen tierischen Spitznamen: Berti "Der Terrier" Vogts stand von 1965 bis 1979 in der Abwehr der Borussen, spielte 419 Pflichtspiele und schoss 32 Tore.
Mönchengladbach sicherte sich vor den Namensvettern aus Dortmund die griffige Internetadresse www.borussia.de.